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Fonds stiften Verwirrung

Balda zum Schnäppchenpreis


Balda-Aktionäre wissen es schon lange: Die Papiere des Bad Oeynhausener Handyschalen-Herstellers sind viel zu billig - echte Schnäppchen sozusagen. Angenommen, Audley böte die erwarteten sieben Euro, dann wäre die ganze AG nicht teurer als 282 Millionen Euro -Ê110 Millionen Euro weniger als ein Jahresumsatz. Da lohnt sich für einen Fonds, egal, ob Heuschrecke oder andere Insektengattung, schon mal so ein kleines Übernahmeangebot.
Audley nutzt nicht nur die Verwirrung, die die unerwartete Korrektur der Gewinnprognose unter den Anlegern gestiftet hat - er steigert sie auch. Von »Managment-Buyout« ist die Rede. Dass der Vorstandsvorsitzende gerade erklärt hat, Balda fühle sich an der Börse bestens aufgehoben, stört ebensowenig wie die Tatsache, dass sich - noch - drei Viertel der Aktien in den Händen von Kleinanlegern befinden. Um sie bei einem »Squeeze out« zwangsabzufinden, müsste Audley seinen Anteil vorher mehr als verzehnfachen.
Dass bei einem anderen bei Balda engagierten Fonds der gescheiterte Rahdener Jung-Unternehmer Lars Windhorst mit von der Partie ist, erhöht nicht eben das Vertrauen. Die mehr als 8000 Mitarbeiter von Balda, davon gut 1400 in Oeynhausen, können einem leid tun. Die Aktionäre aber könnten die Aktie in nächster Zeit auf einen Betrag steigen sehen, der dem realen Wert nahe kommt. Bernhard Hertlein

Artikel vom 30.09.2006