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Gewalt entgegentreten

Bischöfe appellieren an die muslimische Welt


Fulda (dpa). Die katholischen Bischöfe haben an die Repräsentanten des Islams appelliert, jeder religiösen Legitimation von Gewalt entgegen zu treten. Zudem müssten sie sich gegen jede Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke wenden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, zum Abschluss der Herbstvollversammlung am Freitag in Fulda. Die Oberhirten warnten davor, aus Angst vor religiös motivierter Gewalt zum Teil auf die Meinungsfreiheit zu verzichten. »Es gibt eine zerbrechliche Balance zwischen dem Recht der Kunst und der freien Meinungsäußerung auf der einen sowie dem Recht auf Achtung und Respekt vor der religiösen Überzeugung auf der anderen Seiten«, sagte Lehmann.
Die Bischöfe riefen die muslimischen Autoritäten auf, alles zu unterlassen, was zu einer neuerlichen Verschärfung der Situation Anlass geben könnte. »Jede Zweideutigkeit dient dem Unfrieden«, sagte Lehmann. Die Bischöfe seien Papst Benedikt XVI. dankbar, dass er keinen Augenblick gezögert habe, den Sinn seiner unter Muslimen umstrittenen Regensburger Rede klarzustellen und und allen Missverständnissen den Boden zu entziehen.

Artikel vom 30.09.2006