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Zuviel der Hilfe ist
auch nicht gut
DRK schreibt Altenhilfepreis für neue Konzepte aus
Bisher wurde das Thema Altenhilfe vor allem von der finanziellen Seite betrachtet.
Die Frage lautete: Wie viel Geld braucht ein Leistungsträger für eine bestimmte Hilfe? Nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist dieser Ansatz jedoch zu kurz gefasst. Beispiel »Essen auf Rädern«: Die Idee ist zwar erfolgreich. Doch etwas Wesentliches bleibt dabei auf der Strecke.
Den älteren Menschen wird damit nämlich eine zu bequeme Versorgung mit dem täglichen Essen geboten. Mit dem Ergebnis, dass sie nicht mehr einkaufen gehen und dadurch nach und nach ihre sozialen Kontakte verlieren.
Deshalb muss beim Thema Altenhilfe die Frage im Mittelpunkt stehen: Was braucht der Mensch? Das DRK will die Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Entscheidungsfähigkeit Älterer unterstützen, fördern und ihnen ein Leben in Würde und Geborgenheit ermöglichen.
Abgestimmte Hilfsangebote sollen entwickelt und vernetzt werden, die die Kompetenz zur Selbsthilfe und zur familiären und nachbarschaftlichen Unterstützung berücksichtigen und in die professionelle Gestaltung der Hilfe integrieren.
Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und Anbieter unterschiedlicher Dienstleistungen im Bereich der Altenhilfe sieht die Organisation die Notwendigkeit, Modelle und Konzepte zu fördern, die den zukünftigen Herausforderungen an die Altenhilfe bestmöglich begegnen.
Deshalb lobt die »Familie Josef Kreten Stiftung«, eine vom DRK verwaltete Treuhandstiftung, erstmals den Deutschen Altenhilfepreis 2007 zum Thema »Engagierte Bürger und Profis, Hand in Hand - Altenhilfe im Gemeinwesen verankern« aus.
Mit der Auszeichnung werden zukunftsweisende Projekte, Aktivitäten und Initiativen prämiert, die eine besonders gut gelungene Vernetzung von bürgerschaftlichem Engagement und professioneller Unterstützung in der Altenhilfe darstellen. Dabei soll dieses gemeinsame Wirken erfolgreich im Gemeinwesen verankert sein.
Gesucht sind abgeschlossene Projekte oder Aktivitäten und Initiativen, die schon seit einiger Zeit erfolgreich laufen. Die Ausschreibung wendet sich an alle gemeinnützigen Vereine, Einrichtungen, Dienste, Stiftungen, Seniorenbüros, Ehrenamts- oder Freiwilligenagenturen, Seniorenorganisationen, Kirchengemeinden, Kommunen und Gemeinden oder sonstige gemeinnützige Träger der deutschen Altenhilfe.
Der Deutsche Altenhilfepreis ist mit 20 000 Euro dotiert und wird auf der »Altenpflege + ProPflege 2007« (20. bis 22. März 2007) in Nürnberg verliehen.

Artikel vom 07.10.2006