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Lkw-Fahrer stirbt bei Unfall auf der A 2

Auf vorausfahrenden Sattelzug aufgefahren - Ursache vermutlich zu hohe Geschwindigkeit

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Erneut hat sich ein schwerer Unfall auf der Autobahn 2 bei Bielefeld ereignet. Beim Zusammenstoß zweier Lkw gestern am Bielefelder Berg wurde einer der Fahrer so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Vermutliche Unfallursache ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei überhöhte Geschwindigkeit.

Um 10.15 Uhr ereignete sich das Unglück - der dritte schwere Unfall und der zweite mit tödlichem Ausgang innerhalb weniger Tage in diesem Abschnitt der A 2. Der 74-jähriger Fahrer einer Sattelzugmaschine ohne Auflieger fuhr auf der rechten Spur in Richtung Hannover zwischen den Anschlussstellen Sennestadt und Bielefeld-Zentrum im Bereich der Steigung auf einen vorausfahrenden Sattelzug aus Polen auf, der mit Stahlröhren beladen war.
Durch den Aufprall wurde das Führerhaus des auffahrenden Lkw so stark zerstört, dass der 74-Jährige eingeklemmt wurde. Als der Notarzt und die Rettungskräfte der Bielefelder Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Sennestadt eintrafen, war der Mann bereits tot, so Einsatzleiter Jörn Bielinski. Um die eingekeilte Leiche zu bergen, musste die Feuerwehr das Führerhaus aufschneiden und mit hydraulischen Pressen auseinander drücken.
Nach den bisherigen Ermittlungen der Autobahnpolizei war der polnische Lkw mit einer Geschwindigkeit von 85 km/h unterwegs. »Demnach muss der 74-Jährige mit deutlich höherem Tempo aufgefahren sein«, sagte Joachim Volkmer von der Bezirksregierung in Detmold.
In dem Bereich, in dem sich der Unfall ereignete, war gestern eine Tagesbaustelle eingerichtet. Laut Volkmer wurde dort die Taumittelsprühanlage kontrolliert. Aus diesem Grund war der linke der drei Fahrstreifen gesperrt, in dem Bereich der Baustelle herrschte eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h.
Während der Bergung der Unfallstelle musste die Autobahn 2 in Fahrtrichtung Hannover für zwei Stunden voll gesperrt werden. Der Verkehr wurde vom Autobahnkreuz Bielefeld über die A 33 umgeleitet, trotzdem entstand laut Autobahnpolizei ein Rückstau von 13 Kilometern Länge auf der A 2. Ab etwa 12 Uhr, so Joachim Volkmer, wurde der Verkehr zweispurig an der Unfallstelle vorbei geleitet. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf etwa 80 000 Euro.
Erst vor kurzem hatten sich zwei weitere schwere Unfälle auf der A 2 bei Bielefeld ereignet. Am 19. September war in Richtung Dortmund ein Gefahrguttransporter verunglückt, am 12. September hatte ein Geisterfahrer zwischen dem Kreuz Bielefeld und der Anschlussstelle Sennestadt einen Unfall verursacht, bei dem eine 65-Jährige Frau getötet wurde.
Laut Autobahnpolizei ist dieser Bereich der A 2 dennoch kein Unfallschwerpunkt. »Die Unfallzahlen liegen trotz der tragischen Häufung in den vergangenen Wochen immer noch unter dem landesweiten Durchschnitt«, so Joachim Volkmer.

Artikel vom 29.09.2006