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HSG-Sieg am grünen Tisch?

Kein Bezirksliga-Derby: Spielausfall erregt die Gemüter


Bielefeld (WB/jm). Weil TuS 97-Chef Dr. Ulf-Peter Schroeder nicht länger als die in den Spielbestimmungen vorgegebene Viertelstunde auf die - deutlich mit Verspätung angekündigten - Schiedsrichter warten wollte, mussten rund 300 Zuschauer sowie die beiden einsatzbereiten Bezirksliga-Mannschaften des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II und der HSG Eintracht Gadderbaum am Samstag unverrichteter Dinge abreisen: Schroeder erklärte für den TuS 97 II den Abbruch der Wartezeit, das Derby fiel aus.
Nun hatten die beiden angesetzten Unparteiischen Finkemeier/Rüskenschulte, immerhin die Bezirks-Schiedsrichterwarte, die Wartenden telefonisch von ihrer Verspätung unterrichtet. Sie mussten vorher eine Partie in Oerlinghausen leiten, bei der es nach einer schweren Verletzung mit herbei gerufenem Rettungswagen eine längere Unterbrechung gegeben hatte.
17 Minuten übte sich der TuS 97 Geduld, ehe Schroeder die beiden Mannschaftsverantwortlichen Jurek Gorski (TuS 97) und Matthias Foede (HSG) unterrichtete, dass der Gastgeber nicht mehr länger gewillt sei zu warten. Foede verärgert: »Meine Jungs waren stocksauer. So etwas gehört sich nicht. Das war ein unsportliches Verhalten, den Zuschauern gegenüber, den Teams und auch den beiden Schiedsrichtern.« Die Ironie: Acht Minuten später hasteten die Referees in die Halle.
Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer (Minden) ist informiert worden, wollte dazu gestern aber keinen weiteren Kommentar abgeben. »Wir werden auf Spielwertung für uns drängen. Er soll überprüfen, ob der Vorgang in Ordnung ist. Sollte es dann doch zu einem Wiederholungsspiel kommen, freuen wir uns schon. Da brauche ich keinen meiner Spieler extra zu motivieren,« sagt Matthias Foede.
HSG-Abteilungsleiter Manfred Peiler fand Schroeders Vorgehensweise »vielleicht satzungsgemäß nachvollziehbar, aber sportlich nicht fair. Da hat wohl ein bisschen Verbitterung mitgespielt, dass wir im Vorfeld dem TuS 97-Wunsch nach Verlegung nicht zugestimmt hatten.«
Das gute Verhältnis der beiden Klubs würde dadurch dennoch nicht getrübt, erklärte Matthias Foede. »Für den Spielausfall kann die Mannschaft doch nichts. Dieses Vorgehen war eine Einzelaktion von Ulf-Peter Schroeder.«

Artikel vom 02.10.2006