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Drei Fragen an...

Professor Dr. Johannes Otte

Bielefeld (WB/lak). Mehrere hundert Kinder sterben in jedem Jahr in Deutschland am Plötzlichen Kindstod - ein Horrorszenario für alle Eltern. Eine ruhige Schlafatmosphäre und die passenden, niedrigen Temperaturen sind Empfehlungen von Professor Dr. Johannes Otte, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Ev. Krankenhaus Bielefeld, um SIDS zu verhindern. Was weiter zu beachten ist, dazu hat die Fit-Redaktion Professor Dr. Otte befragt.
Wie kommt es zum plötzlichen Kindstod?
Professor Dr. Otte: Zum plötzlichen Kindstod kann es kommen durch eine plötzliche Verlegung der Atemwege oder auch durch eine Unreife des Atemzentrums.
Letztlich tritt der Tod ein durch eine Atemlähmung.
Welche Kinder sind besonders gefährdet?
Professor Dr. Otte: Ehemalige Frühgeborene, Kinder von Raucherinnen sowie Kinder von Müttern, die regelmäßig Drogen nehmen.
Was können Eltern tun, um den plötzlichen Kindstod zu verhindern?
Professor Dr. Otte: Die Eltern müssen eine ruhige Schlafatmosphäre schaffen, der Raum darf nicht überwärmt sein (optimal 18 bis 20 Grad Celsius), die Eltern sollten nicht rauchen, das Kind sollte nicht zu warm angezogen werden, keine Schnuffeltiere und Kissen im Bett.
Säuglinge sollten nicht im Bett mit den Eltern schlafen. Besonders wichtig ist die Lagerung des Kindes auf dem Rücken. Bauchlage und Seitenlagerung werden nicht mehr empfohlen.
Bei Infekten im Säuglingsalter ist die frühzeitige Vorstellung beim Kinderarzt zu empfehlen.

Artikel vom 06.10.2006