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Graue Zellen auf Trab bringen
Training
für geistige
Höhenflüge


Von Ellen Grundmann
»Wer rastet, der rostet« - in dem Sprichwort liegt viel Wahrheit. Wer sich nicht bewegt, nichts für sich tut, muss als Konsequenz allerlei Zipperlein befürchten und steckt obendrein in einem unansehnlichen Körper, der mehr und mehr aus den Fugen zu geraten droht. Wer möchte das schon? Also wird gewalkt, gejoggt und trainiert, was die Puste hergibt.
Aber wie sieht es mit der geistigen Fitness aus? Das »Oberstübchen« wird oft sträflich vernachlässigt. Die grauen Zellen setzen schließlich keine Speckröllchen an, ihr Abbau macht sich nicht auf der Hüfte bemerkbar. Mit Gehirn-Jogging lässt sich dem Verfall trotzen. Und obendrein macht es auch noch Spaß. Das kann sogar zur Sucht werden, wie Sudoku-Tüftler zu berichten vermögen.
Um Missverständnissen vorzubeugen, sei gesagt: Gedächtnistraining und Gehirn-Jogging sind keine Erfindung ausschließlich für Senioren. Experten raten, sich möglichst schon in jungen Jahren ein Schutzpolster gegen den geistigen Verfall aufzubauen. Wer das versäumt hat, muss sich nicht grämen, denn auch der Wissensdurst im fortgeschrittenen Alter zahlt sich in geistiger Fitness aus.
Die Gesellschaft für Gehirntraining erklärt, dass lediglich zehn Minuten täglich ausreichen, um die menschliche Schaltzentrale zu trainieren. Wer es schafft, die Routine aus seinem Alltag zu verbannen, bleibt ein »helles Köpfchen«. Es reicht schon, wenn Sie den Inhalt des Küchenschranks völlig anders einsortieren. Oder sich die Zähne mal mit der anderen Hand putzen. Greifen Sie nicht vorschnell zum Taschenrechner. Kopfrechnen ist zwar etwas aus der Mode gekommen, bringt das Gehirn allerdings enorm auf Trab.
Am leistungsfähigsten ist der Mensch am Morgen. Verdrehen Sie Wörter, knacken Sie Rätsel, oder lösen Sie Denksportaufgaben. Können Sie das Alphabet rückwärts aufzusagen? Aufgepasst, wenn Sie es nach einigen Versuchen beherrschen, trainieren Sie ihr Gehirn nicht mehr mit dieser Übung. Die grauen Zellen brauchen neues Futter und Anreiz.
Zum Glück gibt es viel zu entdecken. Warum nicht eine Sprachreise buchen, einen Kochkurs belegen oder Malen lernen? Die Möglichkeiten sind grenzenlos, man muss sie nur nutzen. Also, runter vom Sofa und Neues wagen! Das macht fit für geistige Höhenflüge.

Artikel vom 06.10.2006