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Der Aachener
Doppelschlag


Aachen (dpa). Am Ostermontag feierten sie euphorisch den gemeinsamen Aufstieg, jetzt haben sich ihre Wege getrennt: Mit dem ersten Liga-Sieg gegen den VfL Bochum seit 46 Jahren stürzte Alemannia Aachen die Westfalen an das Tabellenende und in eine frühe Bundesliga-Krise. »Es ist extrem frustrierend. Zwei Minuten gepennt, und das reicht schon für eine Niederlage«, ärgerte sich Bochums Trainer Marcel Koller nach dem 1:2 (1:0) am Tivoli.
Der Fußball-Lehrer aus der Schweiz verstand die Welt nicht mehr. Hoch überlegen, klar dominant, die sonst so heimstarken Aachener 45 Minuten lang in Ehrfurcht erstarrt - und doch stand der VfL am Ende mit leeren Händen da, weil ein kollektiver Tiefschlaf der VfL-Profis den Gastgebern durch Jan Schlaudraffs vierten Saisontreffer (48.) und Sascha Rösler (49.) zwei blitzschnelle Tore innerhalb von nur 57 Sekunden ermöglichte.
Vor und nach dem Zwei-Minuten-Blackout hatte Bochum alles im Griff und führte durch Zvjezdan Misimovic (36) höchst verdient. »Es ist unglaublich frustrierend, ohne Punkte dazustehen. Wir müssen in der Halbzeit 3:0 führen«, klagte Koller. Kollege Michael Frontzeck feierte seinen zweiten Heimsieg und stellte erfreut fest: »Klar, es sah lange nicht gut aus. Aber meine Mannschaft hat nie aufgesteckt und war in den entscheidenden Phasen nach der Pause dann hellwach.«

Artikel vom 02.10.2006