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Naive Nürnberger
verspielen den Sieg

Arminias nächster Gegner: Meyer meckert


Nürnberg (dpa). Es war ein merkwürdiges Bild: Die Anzeigetafel wies den 1. FC Nürnberg am Samstag als Tabellenführer für 24 Stunden aus, die enttäuschten »Club«-Spieler verließen jedoch mit hängenden Köpfen den Rasen.
Statt sich über die Ablösung des FC Bayern München auf dem ersten Tabellenrang der Fußball-Bundesliga zu freuen, saß der Frust bei den weiter ungeschlagenen Nürnberger Profis nach dem knapp verpassten Sieg ziemlich tief - und Trainer Hans Meyer war verärgert. »Die Spieler machen, was sie wollen. Wir haben uns selbst den Dauerdruck erzeugt durch Ballverluste und schlechtes Stehen«, kritisierte der Coach nach dem 1:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 seine Truppe.
Dabei hatte der Nachmittag für Meyer so erfreulich angefangen, denn zunächst spielte nur der Gastgeber. »Das war seit langer Zeit ein Spiel zu Hause, mit dem ich unglaublich zufrieden war«, lobte der Trainer, doch die Gedanken an die zweite Halbzeit lösten beim 63-Jährigen noch Kopfschütteln aus. »Unfassbar, wie wir den Mainzern in einer naiven Art und Weise Räume angeboten haben. Wir wählen immer wieder die aktive Form. Aber Du darfst nicht aktiv spielen, wenn du einer weniger bist«, meinte Meyer und sprach damit den Knackpunkt des Spiels an: Die Rote Karte für Jaouhar Mnari in der 43. Minute wegen einer Notbremse. »Alle haben ihn allein gelassen. Er war gezwungen, Foul zu spielen«, nahm der Trainer den Tunesier in Schutz und tadelte seine Defensivabteilung.

Artikel vom 02.10.2006