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»Die Windflöte wird dann
regelrecht eingekesselt«

CDU-Politiker fordern Vorstellung der Umgehungsstraße

Senne (oh). Die geplante Ostumgehung Friedrichsdorf ist der Windflöte nicht zuzumuten. Zu diesem Schluss kamen bei einer CDU-Klausurtagung uneingeschränkt Bezirksvertreter, Ratsmitglieder und Beisitzer.

In einer Entfernung von nur etwa 60 Metern führe die Umgehungsstraße an der Bebauung des Senner Ortsteils vorbei. »Die Windflöte wird dann regelrecht von Hauptverkehrsstraßen eingekesselt. Denn an der nördlichen Seite ist es die A33, die an ihr vorbeiführt«, zeichnete Bezirksvertreter Gerhard Haupt ein höchst unerfreuliches Bild der künftigen Verkehrssituation.
»Außerdem ist eine Ostumgehung Friedrichsdorf absolut nicht erforderlich«, ergänzte CDU-Ratsherr Lothar Pollmann - anders als eine Südumgehung, deren Planungsanfänge sogar bis ins Jahr 1957 zurückreichen. Noch sei zwar nichts beschlossen und die Bielefelder Politiker und Bürger, speziell die betroffenen im Bielefelder Süden, haben offiziell auch noch keine Kenntnis über die in Gütersloh ausgearbeiteten und bereits öffentlich gemachten Pläne.
»Vor etwa zwei Monaten hatten wir dort bereits nachgefragt und um einen Vorstellung der Pläne auch in Senne gebeten«, sagt Gerhard Haupt. Damals habe es noch geheißen, es gebe nichts. Doch wenige Wochen später seien den Bürgern in Friedrichsdorf die Pläne vorgestellt worden. Nicht nur Haupt reagierte enttäuscht auf dieses Vorgehen aus Gütersloh, das keine Information der ebenfalls betroffenen Nachbarn in Senne einschloss. Auch wenn diese neue Verkehrsader überwiegend über Gütersloher Gebiet führt.
»Unsere Nachbarn waren pfiffig und haben nur kleine Zipfel der Umgehung über Bielefelder Gebiet geführt, so dass wir wenig Möglichkeiten haben, unsere Vorstellungen durchzusetzen«, sagt Haupt. Die Ostumgehung solle demnach nicht realisiert werden, weil sie nach Ansicht der CDU-Politiker kaum Verkehr aus der Umgebung aufnehme. Stattdessen bevorzuge man die Südumgehung auf einer Trasse, die weit an Gehöften vorbeiführe.
Bei der Klausurtagung wurde dennoch der Beschluss gefasst, eine Diskussion über das Straßenbauvorhaben, das durch die geplante Autobahnauffahrt der A 33 an der Buschkampstraße notwendig werde, anzustoßen.
»Denn noch wissen die Bürger in der Windflöte nicht, was auf sie zukommt«, vermutet Bezirksvorsteher Ferdinand Stöppel. Ob im Rahmen einer Bürgerbeteiligung oder auf andere Weise: »Wir in Bielefeld wollen, dass uns diese Pläne der östlichen Umgehungsstraße vorgestellt werden.« Das einfachste wäre eine die Kommunen übergreifende Zusammenarbeit. Pollmann: »Aber diese ist gerade dann, wenn es um Verkehrsführungen geht, eben nicht ganz einfach.«

Artikel vom 29.09.2006