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Hoffen auf den
heißen Herbst

»Wetten, dass...?« aus Karlsruhe

ZDF, Samstag, 20.15 Uhr: Neue Töne vom Strahlemann: Thomas Gottschalk schaut nach einer »Wetten, dass...?«-Sendung nur noch selten Kritiken an: »Berechtigte Kritik nagt an mir«, gestand der Moderator am Freitag in Karlsruhe.Nach langer Pause wieder auf Sendung: Thomas Gottschalk und »Wetten, dass...?«.Foto: ZDF

Manchmal besitze er eine »dämliche Eitelkeit« zu schauen, was über seine Sendung geschrieben wurde, sagte Gottschalk - »auch wenn Du weggebürstet wirst«. Doch die »Verzweiflung der intelligenten Kritik« an seiner Show sei er bereits gewohnt. Er empfinde es keineswegs als Belastung, vor einem Millionenpublikum aufzutreten, sagte der 56-Jährige. Der Druck entstehe immer erst nach der Sendung: »Der Maßstab aller Dinge ist die Quote. Es ist aber nicht so, dass ich deshalb nachts im Bett wachliege.« Allerdings bezeichnete er Europas größte Fernsehshow, die zum zweiten Mal nach 2003 aus Karlsruhe kommt, auch als eine »Seifenblase«: »Am Montag interessiert keine Sau mehr, wie die Sendung war.«
Auf dem Sofa sollen diesmal neben Gottschalk die Hollywoodstars Kevin Costner und Ashton Kutcher, die Schauspielerinnen Veronica Ferres, Katja Riemann, Karin Dor und Barbara Auer sowie der chinesische Starpianist Lang Lang Platz nehmen. Regisseur Sönke Wortmann wird seinen WM-Film »Deutschland. Ein Sommermärchen« präsentieren. Auch Oliver Kahn ist dabei. Schauspieler Ralf Bauer wird Wettpate der Stadtwette auf dem Karlsruher Schlossplatz sein. Auf der Showbühne sollen Pink, Julio Iglesias, die Pussycat Dolls und Darsteller des indischen Musicals »Bharati«, das derzeit durch die Republik tourt, für Unterhaltung sorgen.
Natürlich wird Veronica Ferres für den Zweiteiler »Neger, Neger, Schornsteinfeger« werben. Schließlich handelt es sich um eines der ehrgeizigsten Filmprojekte der Mainzelmänner in diesem Jahr. Zusammen mit »Wetten, dass...?«« erhofft sich das ZDF den großen Schwung für den Herbst, der bislang noch auf sich warten ließ. Denn im Gegensatz zu anderen Sendern, die mit neuen Filmen, Serien und Programmstrukturen ihre Herbstoffensiven starteten, hielt sich das ZDF bisher zurück, was sich auch in den Marktanteilswerten niederschlug: Bis zum 25. September lag der Monatsdurchschnitt bei 12,0 Prozent, 1,2 Prozentpunkte weniger als im September 2005 und mit 1,8 Prozentpunkten recht deutlich hinter der ARD, die vor allem von vielen leichteren Komödien und dem Fußball-Bundesliga-Start profitieren konnte.

Artikel vom 30.09.2006