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Ohne Neben-Job
geht es kaum noch

Eins steht fest: Wer sich für das Wintersemester 2006/07 als Erstsemester eingeschrieben hat, muss 500 Euro Studiengebühren bezahlen. Aber auch die Studis, die schon länger studieren, müssen vom Sommersemester 2007 an Geld abdrücken. Für viele stellt sich da die Frage der Finanzierung. Katrin Welland hörte sich bei den Studenten an der Universität und der Fachhochschule nach ihren (Finanzierungs-)Plänen um.

André Hollmann kommt aus Werther und studiert im ersten Semester Produktentwicklung an der FH. Der 23-Jährige hat vor dem Studium als Maschinenbaumechaniker gearbeitet und konnte so Geld ansparen. »Während des Studiums werde ich mir das Geld durch selbstständige nebengewerbliche Arbeit dazuverdienen«, erklärt er. Er hat eine Transport- und Montagedienstfirma.
Ähnlich ist es bei Christoph Lindemann (24) aus Spenge: Auch er konnte etwas Geld zurücklegen, das er vorher als Mediengestalter verdient hat. Von diesem Semester an studiert er an der FH Gestaltung, Fachrichtung Grafik- und Kommunikationsdesign. Während des Studiums möchte er als freier Mitarbeiter im Bereich Werbung und Medien Geld verdienen.
Jakob Müller (20) aus Schwäbisch Hall ist ebenfalls Erstsemester. An der Uni beschäftigt er sich mit Molekularer Biotechnologie. Vor seinem Studium hat auch er etwas Geld angespart, das er sich beim Jobben in einem Supermarkt erarbeitet hat. »Wie ich das jetzt während des Studiums machen werde, weiß ich noch nicht genau.«
Katrin Koch ist bereits im zweiten Semester. An der FH studiert die 24-Jährige aus Preußisch Oldendorf Sozialpädagogik. Zur Finanzierung ihres Studiums jobbt sie nebenher als Kellnerin. »Ich hoffe aber auch auf die Unterstützung meiner Eltern.«
Genau diese Unterstützung ist Mareike Schwengel aus Preußisch Oldendorf bereits sicher. Die 19-Jährige studiert Mathe- und Englisch auf Lehramt und ist im ersten Semester. Neben der Finanzspritze der Eltern verdient sie sich aber auch Geld mit einem Wochenend-Job in einem Café hinzu.
Bei Erstsemester Mareike Ahlers (19) aus Stemwede hat der Bruder die Kosten für ihr erstes Semester im Linguistik-Studium übernommen. »In den darauf folgenden Semestern will ich das Geld für die Gebühren aber selbst verdienen«, erklärt die Studentin, der dafür ein Nebenjob vorschwebt.
Jobben will auch Janine Marx aus Aachen, die im dritten Semester Germanistik an der Uni studiert. »Vielleicht kellnere ich oder arbeite in einem Fitness-Studio«, überlegt die 21-Jährige.
Matthias Rolf hat gleich zwei Jobs, und die auch noch beide an der Uni. Der 21-Jährige studiert im siebten Semester naturwissenschaftliche Informatik und arbeitet als Tutor und als Hilfskraft.
Die 28-jährige Daniela Vossieck beschäftigt sich an der FH mit Sozialpädagogik -Êund das im fünften Semester. Zur Zeit ist sie BAföG-Empfängerin. »Vom Sommersemester an werde ich wohl einen Kredit aufnehmen müssen«, sagt die Bielefelderin.
Mark Diaz (23) aus Marsberg hält es wie viele seiner Kommilitonen: Er jobbt. Im Lager eines Großhandels verdient der 23-jährige Mathestudent der FH sich das nötige Geld, um sein Studium zu finanzieren.

Artikel vom 10.10.2006