29.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zuma ist bereits voller Energie

Arminia heute mit Geheimtraining

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Fünf Monate nach seinem letzten Pflichtspiel für den DSC Arminia Bielefeld steht Sibusiso Zuma vor dem Comeback im Trikot des Fußball-Bundesligisten.

»Er ist eine ernsthafte Alternative«, sagte gestern Thomas von Heesen, »aber er ist kein Joker«. Soll heißen: Geht alles glatt beim heutigen Abschlusstraining, das hinter verschlossenen Türen stattfindet, wird Zuma morgen um 15.30 Uhr gegen Energie Cottbus von Anfang an loslegen - so lange die Kräfte reichen. Bedenken hat der DSC-Trainer nicht: »Zuma macht im Training einen guten Eindruck, aber er ist ja ohnehin ein positiver Typ. Wichtig ist, dass er am Samstag die erforderliche Frische hat.«
Die Erwartungen sind hoch. Mit Zuma kehrt der erste von drei schmerzlich vermissten Kreativspielern ins Aufgebot zurück. Noch immer steht nicht fest, wann Abdelaziz Ahanfouf nach seinem Wadenbeinbruch wieder auflaufen kann. Ganz zu schweigen von Fatmir Vata, der frühestens in der Rückrunde wieder am Ball ist.
Von Heesen ist aber überzeugt: »Zumas Qualität wird uns jetzt weiterhelfen. Er kann sich Eins-gegen-Eins durchsetzen und ist unberechenbar. Das macht uns als Mannschaft stärker.« Allerdings braucht Zuma noch Zeit, bis er wieder dort ist, wo er mal war -Êin der Hinrunde der Vorsaison. Da war er immer dabei und erzielte vier Tore. Im zweiten Saisonabschnitt musste er kräftemäßig der verpassten Winterpause und dem Einsatz beim Afrika-Cup Tribut zollen. Dann war er in Gedanken stets bei seiner unheilbar kranken Mutter, ehe Arminia ihn von allen Verpflichtungen freistellte. Zuma pflegte seine Mutter bis zu deren Tod. Als er im Sommer nach Bielefeld zurückkehrte, war er bereit für einen Neuanfang. Doch ein Innenbandanriss im Test gegen Olympiakos Piräus bremste ihn erneut aus. Jetzt aber ist die Zeit reif für die Rückkehr.
Wer für Zuma weichen muss, ließ von Heesen offen. Ohnehin behandelte der Trainer Aufstellungsfragen gestern ungewöhnlich zurückhaltend. Veränderungen in der Abwehr? »Vielleicht, Cottbus ist kopfballstark und robust, darauf muss man sich einstellen.« Rückt Bollmann deshalb ins Team? »Er ist eine Alternative, und es ist wichtig, solche Alternativen im Kader zu haben.« Wer muss weichen, Eichler oder Wichniarek? Kein Kommentar.
Damit bis zum Anpfiff möglichst wenig nach außen dringt, lässt von Heesen heute die Öffentlichkeit vor der Tür. Das Abschlusstraining wird ausnahmsweise zur geheimen Kommandosache. Eine Maßnahme mit Vorgeschichte: Cottbus-Trainer Petrik Sander schickte vor dem Gastspiel des FSV Mainz 05 seinen Sohn Fabian mehrere Tage lang inkognito zum FSV-Training. Anschließend bezwang Energie die Mainzer mit 2:0. Von Heesen dazu: »Das fand Jürgen Klopp ganz bestimmt nicht lustig.« Arminia will sich so nicht aufs Kreuz legen lassen. Und anders am liebsten auch nicht. Von Heesen verspricht: »Wir werden alles dafür tun, dass morgen die drei Punkte zu Hause bleiben.«

Artikel vom 29.09.2006