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Autofahrer blicken in die Röhre

OWD-Tunnel fünf Wochen lang Baustelle mit Gegenverkehr und Tempo 30

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Fünf Wochen lang wird die Sicherheit im 535 Meter langen Ostwestfalendammtunnel auf den neuesten Stand gebracht. Das bedeutet: Während der Bauzeit ist jeweils nur eine der beiden Röhren befahrbar - und zwar in beide Richtungen. Dann gilt dort Tempo 30. Weil 40 000 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel passieren, sind Staus programmiert.

Die Arbeiten beginnen am Freitag, 29. September, 20 Uhr mit einer Komplettsperrung des Tunnels. Dann werden kurz nach dem Überflieger und an der Eckendorfer Straße Richtungstrennungen installiert, die Autofahrer von der Gegenfahrbahn in die Nordröhre und wieder zurück leiten sollen. Vom 30. September bis zum 21. Oktober wird der komplette Verkehr durch die Nordröhre geführt, anschließend bis zum 5. November durch die Südröhre.
Hans-Werner Schütte, im Amt für Verkehr für die Verkehrslenkung zuständig: »Die Alternativen Nachtarbeit und pro Röhre nur je eine Spur zu sperren, haben wir verworfen. Das Eine wäre zu aufwändig, das Andere zu gefährlich. Und eine Vollsperrung des Tunnels für mehrere Wochen hätte wohl ein Chaos zur Folge.« Auch jetzt, so Dieter Welther (Baustellenkoordinierung) seien Behinderungen nicht auszuschließen, zumal die Arbeiten in der Beckhausstraße noch bis zum 23. Oktober dauern, die in der Walther-Rathenau-Straße Mitte Oktober beginnen; dazu wird die Fahrbahndecke der Ziegelstraße erneuert und es gibt eine weitere Baustelle in der Eckendorfer Straße (Bereich Walkenmühle - Rabenhof). Die einzige »Erleichterung« sieht Amtsleiter Reinhard Thiel darin, dass der Autobahnanschluss »Ostwestfalen-Lippe« zurzeit gesperrt ist: »Dann kommt von dort weniger Verkehr.«
Edmund Ruwe (Verkehrsleitzentrale) sieht in der Erfüllung der »Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln« wesentliche Verbesserungen. Die Auftragssumme beläuft sich auf 1,45 Millionen Euro; Thiel hofft auf Landeszuschüsse von bis zu 75 Prozent.
Und das wird gemacht:
l An beiden Tunnelzufahrten werden Schrankenanlagen installiert, um die Röhren sperren zu können.
l Es werden Brandnotleuchten installiert, die den kürzesten Fluchtweg anzeigen und Lichtstrahler zur Orientierung besitzen.
l An den Borden werden Leuchtdioden angebracht.
l Die Grundbeleuchtung wird optimiert, die komplette Verkabelung ausgebaut und durch Spezialkabel, die bei einem Brand 90 Minuten ihre Funktion bewahren.
l Bei Sichttrübung (Rauch) und zu hohen Kohlenmonoxid-Werten wird ein Voralarm ausgelöst.
l 16 Kameras im Tunnel und drei im Portalbereich sorgen für eine lückenlose Videoüberwachung.
l Die sieben Fluchttüren in der Mittelwand werden ausgetauscht; sie werden signalgrün lackiert.
Gearbeitet wird im zwei-Schicht-Betrieb von 6 bis 22 Uhr, dazu, so Jens Starke (Cegelec Anlagentechnik) »auch an den Wochenenden«.

Artikel vom 28.09.2006