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Freese nimmt den
Druck von Jerenko

Landesliga: Jöllenbeck in Dornberg

Bielefeld (WB-fg). Zumindest darauf ist Verlass: Pünktlich zum Herbstanfang eines jeden Jahres werden im Fußballgeschäft die Trainer entlassen. Da macht auch die Landesliga keine Ausnahme. Jüngstes Opfer ist Jürgen Prüfer, der vom TuS Dornberg beurlaubt wurde.

Sein vorläufiger Nachfolger ist Mirko Jerenko, der bisher als spielender Co-Trainer Prüfer assistierte. »Ich bin persönlich sehr gut mit Jürgen klar gekommen«, bedauert Jerenko, dass es zwischen Prüfer und dem TuS Dornberg nicht mehr funktioniert hat.
Jerenkos größter sportlicher Erfolg ist der Gewinn der Polizei-Europameisterschaft mit dem deutschen Nationalteam in diesem Jahr. Im Finale gewann man mit 1:0 gegen die Franzosen.
Für den 34-jährigen Polizisten ist es die erste Station als Cheftrainer. Als Aktiver wird Jerenko in nächster Zeit ausfallen, da sein inneres Kreuzband angerissen und der Meniskus beschädigt ist. »Da kann ich mich wenigstens besser auf meine neue Tätigkeit konzentrieren«, sieht der neue Übungsleiter seine Verletzungen gelassen. Ob es eine längerfristige Anstellung wird, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. »Wenn es klappt, dann soll Mirko später in Eigenregie weitermachen«, sagt der Sportliche Leiter des TuS Dornberg Hans-Werner Freese.
»Ich habe auf jeden Fall vor, länger Trainer zu bleiben«, hofft Jerenko sich beim TuS etablieren zu können. Vorerst wird Freese gemeinsam mit Jerenko die Verantwortung fürs Team übernehmen. »Für Mirko ist das Neuland. Ich werde ihm ein bisschen den Druck nehmen«, so der Teammanager, der sich nach zwei bis drei Wochen wieder »ausklinken« will.
Freeses und Jerenkos vorrangiges Ziel ist es, wieder Konstanz in die Dornberger Elf zu bringen. »Wir werden uns diese Woche auf ein System festlegen, an dem wir dann festhalten werden. Es muss endlich wieder zu erkennen sein, wer was spielt«, will das Interimsgespann für mehr Ordnung sorgen.
Im Ortsderby gegen den TuS Jöllenbeck (heute Abend, 19.30) können auch die Brüder Adis und Alis Hasic wieder behilflich sein, die aus Bosnien zurückgekehrt sind. Dafür fallen voraussichtlich Dario Heidemann (Grippe) und Collja Castillo (Knieverletzung) aus. »Wir werden abwarten müssen, was uns zur Verfügung steht«, sagt Freese.
Jöllenbecks Coach Marcus Patsch misst dem Trainerwechsel beim Lokalrivalen nicht viel Bedeutung bei: »Bei einer Mannschaft mit der Qualität der Dornberger ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Knoten platzt. Egal, wer da auf der Bank sitzt. Ich hoffe nur, dass das nicht schon gegen uns der Fall ist».
Trotz der eindeutig für die Jürmker sprechenden Tabellensituation bezeichnet Patsch sich und sein Team als Außenseiter. »Dornberg ist immer noch klarer Favorit. Aber wenn man mit der nötigen Einstellung ins Spiel geht, ist gegen jeden Gegner etwas möglich», rechnet er sich dennoch Chancen aus.
Nicht auflaufen wird Dominik Moch, der sich für das nächste halbe Jahr aufgrund eines Auslandsstudiums Richtung Krakau verabschiedet hat. »Das ist ein herber Verlust«, bedauert Patsch.

Artikel vom 29.09.2006