Bielefeld (WB/jm). Das fußballerische Niveau des Verbandsliga-Spitzenspiels zwischen dem Ersten und dem Vierten war nur noch schwerlich zu unterbieten und blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Beim schmeichelhaften 0:0 des VfB Fichte gegen die Spvg Brakel bewahrte alleine Yorck Bergenthal mit drei Reflexen seine Farben vor der dritten Niederlage in Folge. Die Quittung für den Grottenkick gestern: Der VfB Fichte musste die Tabellenführung an SuS Stadtlohn abgeben und stürzte auf Rang fünf ab.
Von »extrem schlecht« (Fußballboss Rainer Goldmann) bis zu einer »absolut enttäuschenden, leblosen Vorstellung« (Teammanager Dirk Starke) reichten die Eischätzungen über das Gesehene. »Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden,« meinte Yorck Bergenthal einigermaßen geschockt. Viele verlorene Zweikämpfe und technische Stockfehler zuhauf zeugten von einer gewissen Verunsicherung beim Primus. Gleichwohl mühte sich Trainer Sven Moning hinterher, das Positive uns rechte Licht zu rücken. »Wir haben unsere kleine Negativserie gestoppt und wenigstens einen Punkt da behalten.« Vielleicht habe man die gut geschulte Offensivreihe der Brakeler »etwas zu ernst« genommen. Die Bielefelder Viererkette stand jedenfalls zu tief, um Druck in Richtung in Spvg-Gehäuse aufbieten zu können. So blieb es im gesamten Spielverlauf bei einer einzigen nennenswerten Chance. In der 49. Minute flankte Pascal Hofbüker zu Marc Smith, der setzte sich rechts ein Mal durch und Mark Sawkill ein, und dessen Ball senkte sich auf die Latte. Nicht nur die drei genannten Spieler blieben weit unter Form. Doch auch die Brakeler blieben den Beweis schuldig, über die bislang zweitbeste Sturmreihe der Liga zu verfügen. Zwar spielten sich die Nethegauer vielversprechende Möglichkeiten heraus, doch sowohl Alexander Schmidt (5.) und Waldemar Schmidt (35.) fanden freistehend in Bergenthal ihren Meister. Aus der Distanz scheiterten Alexander Schmidt (40.) und Hansmeier (45.) Der Halbzeitpfiff von Schiri André Pulter war wie eine Erlösung. Weder läuferisch noch spielerisch wusste der VfB Fichte Akzente zu setzen. Auch die Hereinnahmen von Kaplan, Evcimen und Meier konnten das Offensivspiel nicht ankurbeln - es fand schlicht nicht statt. In der 78. Minute parierte Bergenthal zum dritten; Hansmeier tauchte (aus abseitsverdächtiger Position) frei vor ihm auf. Und noch einmal mussten alle VfB Fichte-Fans den Atem anhalten, als eine Koproduktion der beiden eingewechselten Brakeler Richter und Zimmermann beinahe zum Torerfolg führte; Zimmermann zielte vorbei. »Uns sind vier Geschenke eröffnet worden, von denen wir mindestens eines hätten annehmen müssen,« meinte Brakels Coach Werner Koch angesäuert. »Da waren wir nicht abgeklärt genug. Wir haben hier zwei Punkte liegen lassen.« Aus dem Spiel heraus habe der VfB Fichte sein Team in keine bedrohliche Situation bringen können; einzig sämtliche Standards hätten stets »die Option beinhaltet, das Spiel zu drehen.« Kollege Moning (»Unser Passspiel war defizitär«) lobte seinen »überragenden Keeper Yorck Bergenthal« und wusste genau, dass es »wohl ein bisschen unverschämt gewesen wäre, wenn wir Brakel den letzten Zähler auch noch genommen hätten.« Er prophezeite mutig: »Wir werden bis zum Schluss oben mitmischen.« Vorwürfe werde er jedenfalls niemandem machen. »Wer aufsteigen will, muss den Spielern zu einem bestimmten Zeitpunkt der Saison den Rücken stärken.« Der eingewechselte Torsten Meier zuckte hinterher ratlos mit den Achseln. »Wir haben nicht so gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir wollten eigentlich über kurze Pässe unsere technische Stärke ausspielen.« Doch zwischen Theorie und Praxis war gestern auf der Rußheide ein himmelweiter Unterschied. Endlich mal wieder zu null gespielt, aber: »So können wir kein Tor erzielen,« beschrieb Janis Theermann die holprigen, stolprigen Angriffsbemühungen der Hausherren. VfB Fichte: Bergenthal - Theermann, S. Block, Taner, Gliniars (67. Meier), Aydin (58. Kaplan), Reitemeier, Smith, Hofbüker, Sawkill (63. Evcimen), Aboutou. Tore: Fehlanzeige.
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