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Japan-Exporte für eine
Schau im Fächerkabinett

Reklame, Stadtpläne, Programme, bunte Bilder


Bielefeld (bp). »Fächer des Fernen Ostens« - so lautet der Arbeitstitel einer Ausstellung, die Marie-Louise und Günter Barisch am 1. Februar 2007 in ihrem »Fächerkabinett« eröffnen wollen. Dann sollen Fächer aus Indien, China, Indochina, Korea und Japan gezeigt werden - historische und solche, die heute noch benutzt werden.
Weil es für Barisch schwierig war, speziell an Reklamefächer, einem Massenartikel, heranzukommen, halfen Gesa Neuert (Deutsch-Japanische Gesellschaft) und Prof. Takashi Hashimoto (Japanisch-Deutsche Gesellschaft) mit Unterstützung durch Ryoichi Tsushima aus. Tsushima sammelte Werbefächer, Hashimoto kümmerte sich um Fächer, die in mehrhundertjähriger Tradition in der japanischen Stadt Marugame hergestellt werden.
Gesa Neuert und Hashimoto überbrachten Günter Barisch gestern mehrere Dutzend künftige Exponate. Barisch wies darauf hin, dass in seinem Museum vor allem Fächer zu sehen seien, die für den Export bestimmt waren: »Sie sind anders als die Fächer, die die Japaner selbst benutzen.« In Marugame werden Fächer hergestellt, für die ein Bambus zunächst als Griff dient; er wird teilweise gespalten und mit Reispapier bespannt. Barisch ist begeistert: »Vom Fächeln selbst ist nichts zu hören - absolut geräuschlos.«
In derselben Art wie die Marugame-Fächer sind die Reklamefächer - allerdings aus Kunststoff. »Sie kosten nur ein paar Yen, während man für einen schlichten Fächer aus Bambus und Reispapier mindestens 1000 oder 2000 Yen zahlen muss«, erklärt Hashimoto. Unter anderem hat er einen viereckigen, üppig bemalten Fächer mitgebracht, der im Kabuki-Theater Verwendung findet. Er übergab Barisch außerdem Fächer mit grellen Werbemotiven, aber auch solche mit aufgedruckten Stadtplänen oder mit dem Programm der Veranstaltung, bei der der Fächer - meist kostenlos - ausgegeben wird.

Artikel vom 27.09.2006