27.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Der Doktor« baute Schuh-Imperium auf

Heinz-Horst Deichmann wird 80 Jahre

Essen (dpa). »Am Ende meines Lebens wird Gott mich nicht fragen, wie viele Schuhe ich verkauft habe. Er wird wissen wollen, ob ich wie ein wahrer Christ gelebt habe.« Das sagt der Essener Unternehmer Heinz-Horst Deichmann, der an diesem Samstag 80 Jahre alt wird.

Der fromme und erfolgreiche Senior-Chef der Firma »Deichmann Schuhe« hat in den vergangenen Jahrzehnten auf leisen Sohlen Europas größte Schuh-Einzelhandelskette mit mehr als 2000 Filialen in etwa einem Dutzend Ländern auf die Beine gestellt.
Der umtriebige Deichmann ist nach wie vor gut sechs Monate im Jahr unterwegs - sowohl für das Unternehmen als auch sein soziales Engagement. Er gibt jährlich viele Millionen Euro für christlich-missionarische Projekte.
Deichmann, der als Hobbys Bergsteigen, Skilaufen und Geigenspiel angibt, ist studierter Chirurg und Orthopäde. Firmenintern wird er deshalb meist nur »der Doktor« genannt.
Heinz-Horst Deichmann kam 1926 als einziger Sohn und fünftes Kind des Schuhhändlers Heinrich Deichmann zur Welt. Den Vornamen seines Vaters gab er später zusammen mit seiner Frau Ruth auch seinem - neben drei Töchtern - einzigen Sohn, der seit 1999 Geschäftsführer ist und das Tagesgeschäft verantwortet.
Mitte der 50er Jahre übernahm der heutige Seniorchef das elterliche Schuhgeschäft. Der erste Wühltisch hielt bald Einzug bei Deichmann. Zudem präsentierte der findige Unternehmer sein Sortiment gut sichtbar auf so genannten Vorwahlständern.
Neuartig war auch die Idee Deichmanns, Kundenwünsche systematisch zu erfassen und das Schuh-Sortiment in alltagsnahe Gruppen zu unterteilen, die bei seiner Einkaufspolitik halfen. Das Deichmann-Konzept lautete bereits früh, breiten Käuferschichten gute Schuhe zu einem günstigen Preis anbieten zu wollen.

Artikel vom 27.09.2006