Düsseldorf/Krefeld (dpa). Der umstrittene Dental-Discounter McZahn hat die Zulassung für den Start seiner ersten Filiale in Krefeld erhalten. McZahn will Gebisse und Zahnkronen in China herstellen lassen. Foto: dpa
Vertreter der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein (KZV) und der Gesetzlichen Krankenkassen gaben der Discount-Zahnarztpraxis am Montagabend die Erlaubnis, teilte Werner Brandenbusch, Vorstandsmitglied des Willicher Unternehmens, mit. Der ersten Filiale in Krefeld, die morgen eröffnet wird, sollen bundesweit weitere 400 folgen. Das Unternehmen wirbt mit dem Slogan »Zahnersatz zum Nulltarif« und will Gebisse und Zahnkronen in China herstellen lassen. Die günstigen Herstellungskosten sollen sich im Geldbeutel der Patienten bemerkbar machen, etwa mit dem Angebot von Zahnersatz ohne Zuzahlungen. Bis zum Jahresende plant die Zahnarztkette 30 Praxen im Rheinland, dem Ruhrgebiet, in Leipzig und Berlin. Acht Behandlungsräume auf einer Fläche von 380 Quadratmetern stehen den zunächst drei Ärzten in Krefeld für die Behandlung ihrer Patienten zur Verfügung. Zahlreiche Termine waren bereits vor der Eröffnung vereinbart worden. »Bis Anfang Dezember sind wir richtig zu«, sagte Brandenbusch - bei zunächst einem Zwölf-Stunden-Betrieb werktags und Terminangeboten an Samstagen. Bis März gebe es bereits Buchungen. 13 Prozent der bis jetzt angemeldeten Patienten seien privat krankenversichert. »Jeden Konkurrenten muss man erst nehmen«, sagte Dominik Kruchen, Obermeister der Zahntechniker-Innung für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Allerdings werde der neue Wettbewerber »bedrohlicher angesehen, als er ist«. Zahnersatz aus dem Ausland gebe es bereits seit 20 Jahren. Ob das McZahn-Angebot auf Dauer funktionieren wird, sei fraglich. »Lasst sie doch erstmal machen«, sagte Kruchen. Die Innung werde auf einen fairen Wettbewerb achten, »wie wir das auch bei unseren eigenen Mitgliedern machen.« Die NRW-Verbraucherzentrale in Düsseldorf begrüßte das neue Angebot. Dass die Qualität des Zahnersatzes aus Fernost schlechter sei als aus heimischen Laboren könne man nicht prinzipiell sagen. »Wir haben da keine größeren Bedenken«, sagte Gesundheitsexperte Kai Vogel.
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