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Manchmal ist eben das
Museum berühmter

Architektur begleitet Guggenheimausstellung


Bonn (dpa). Kühne Visionen weltberühmter Architekten, spektakuläre Kunsttempel und auch gescheiterte Projekte zeigt eine ungewöhnliche Schau in der Bonner Kunsthalle. So scheint ein Museum in New York nahezu wie eine Wolke über dem East River zu schweben - und ein Bau in Guadalajara in Mexiko in seiner gewagten Konstruktion fast in den Abgrund zu stürzen. Bei der Eröffnung der Ausstellung »The Guggenheim Architecture« betonten die Experten, bei einigen Projekten der vergangenen Jahre seien die Museumsbauten selbst oft berühmter geworden als die ausgestellten Kunstwerke.
Als weltbekannte Bauten sind in Bonn bis zum 12. November die Guggenheim-Museen in New York (1959) und Bilbao (1997) in Modell, in Skizzen, auf Fotos oder als erste Bleistift-Ansichten zu sehen. Aber auch ganz junge Präsentationen für neuere Architekturwettbewerbe sind ausgestellt. So plant Architektin Zaha Hadid für ein Guggenheim Museum in Singapur einen 135 Meter hohen Bau, der aus der Ferne wie ein gigantischer Eisblock erscheint. Der Intendant der Kunst- und Ausstellungshalle, Wenzel Jacob, betonte: »Damit haben wir die Architekturgeschichte Guggenheims und die großen Meisterwerke unter einem Dach vereint.«
Die etwa 200 Meisterwerke moderner Kunst mit Vertretern wie Wassily Kandinsky, Paul Cezanne, Paul Klee, Max Beckmann, Pablo Picasso oder Salvador Dali lockten in nur zwei Monaten 245 000 Besucher bisher an. Vier Monate liegen noch vor der Ausstellung, die nun von der Architektur-Schau begleitet wird. Diese gibt erstmals einen Überblick auf die gut zwei Dutzend Museums-Projekte im Auftrag der Guggenheim Foundation. In Bonn sind dabei die Arbeiten von 14 Architekten zu sehen, die von der Stiftung beauftragt wurden. »Die Namen sind eine Hitliste von Leuten, die heute die Architektur bewegen«, betonte Kurator Peter Noever.

Artikel vom 27.09.2006