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»Müssen Alternativen entwickeln«

Klaus Töpfer für Atomausstieg und erneuerbare Energien


Der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) hat sich für den Atomausstieg ausgesprochen und die Entwicklung erneuerbarer Energien als »überlebensnotwendig« bezeichnet. »Wir müssen alles daran setzen, eine Zukunft ohne Kernenergie zu erfinden.«
Der ehemalige Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP steht mit seinen Äußerungen in einem Zeitungs-Interview im Gegensatz zu vielen Parteifreunden, die für eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken plädieren. »Ich bleibe dabei: Wir müssen Alternativen entwickeln.«
Den Industrieländern warf Töpfer Rücksichtslosigkeit in der Umweltpolitik vor. 85 Prozent des bisher in die Atmosphäre gelangten Kohlendioxids stammten »von den hoch entwickelten Ländern. Wir greifen die Lebensgrundlagen der weniger entwickelten Staaten an. Es gibt Umweltflüchtlinge, die ihre Heimat verlieren, weil wir unsere Hausarbeit nicht machen. Das ist Aggression.«
Jedem Bürger müsse klar werden, »dass Umwelt kein Luxusgut ist«. Klaus Töpfer fügte hinzu: »Wir verschwenden sehr viel Energie. Allein ohne das rote Stand-by-Licht an unseren Fernsehapparaten könnte man die Leistung eines Kraftwerks einsparen.«

Artikel vom 30.09.2006