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Europa soll sich im
Süden einsetzen

18 Tote bei Anschlag in Afghanistan

Laschkar Gah (Reuters). Australien hat von europäischen Staaten ein stärkeres militärisches Engagement im Süden Afghanistan gefordert.
Italienische Soldaten sichern den Anschlagsort.

Um gegen den immer heftiger werdenden Aufstand der 2001 gestürzten Taliban vorzugehen, wäre es hilfreich, wenn eine größere Anzahl europäischer Länder ihre Einsatzregeln ändern und sich am Kampf beteiligen würden, sagte der australische Außenminister Alexander Downer gestern. Einen Verbleib der australischen Spezialeinheiten in der Region schloss der Minister jedoch aus.
In der südafghanischen Provinz Helmand kamen bei einem Selbstmordanschlag der Taliban 18 Menschen ums Leben. Ein italienischer NATO-Soldat wurde bei einem weiteren Anschlag der radikal-islamischen Gruppe nahe Kabul getötet und fünf Soldaten der Allianz verletzt.
In den vergangenen Wochen hat sich der Aufstand der 2001 unter Führung der USA gestürzten Taliban gegen die Regierung und die ausländischen Truppen deutlich verstärkt. Auch NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer dringt darauf, dass Länder wie Deutschland, Spanien und Italien einen Einsatz ihrer Truppen im Süden ermöglichen und hat bis zu 2500 zusätzliche Soldaten gefordert. Momentan besteht die Internationale Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) aus 18 500 Soldaten.
Deutschland hat derzeit knapp 2900 Soldaten in Nordafghanistan und Kabul stationiert. Australien hat im Süden 500 Soldaten stationiert, darunter 192 Mitglieder einer Spezialeinheit, die jedoch bereits mit dem Abzug begonnen haben. Die Allianz schätzt die Zahl der Todesopfer unter den Taliban-Anhängern seit Jahresbeginn auf etwas mehr als 2000.

Artikel vom 27.09.2006