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Gefährliche Herbstzecke
Zahl der Fälle von Hundemalaria in Deutschland steigt rapide
Die Hundemalaria hat sich in Deutschland durch eine neue Zeckenart rasant ausgebreitet. Allein im letzten Jahr waren mehr als 1500 Hunde mit den Erregern dieser Krankheit infiziert - Tendenz steigend.
Aus diesem Grund hat der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) in fast allen deutschen Tierarztpraxen die Informationswochen über »Herbstzecken« gestartet. Diese Aktion wird vom Deutschen Tierschutzbund ausdrücklich unterstützt, da die Hundemalaria unerkannt oder zu spät behandelt für den Hund tödlich enden kann.
Der Gang durch Wälder und Wiesen, selbst das tägliche Gassi gehen kann für den Hund zu einem gefährlichen Abenteuer werden. Das gilt insbesondere dann, wenn er von der neuen Zeckenart, der Auwaldzecke, gestochen wird. Sie ist der Überträger der für den Hund gefährlichen Hundemalaria, die auch als Babesiose bezeichnet wird. Diese Zecken sind im Herbst infektiöser, also gefährlicher als im Frühjahr. Der Grund: Legt eine einzige infizierte Auwaldzecke im Frühjahr bis zu 3000 Eier, so können alle Zecken, die sich aus diesen Eiern entwickeln, im Herbst die Hunde mit diesen Erregern anstecken.
Die Hundemalaria ist in ihren Symptomen und dem Krankheitsverlauf der menschlichen Malaria sehr ähnlich. In beiden Fällen zerstört ein Blutparasit die roten Blutkörperchen. Bereits durch einen einzigen Zeckenstich kann die Krankheit übertragen werden. Unbehandelt oder zu spät behandelt, stirbt der Hund in der Regel innerhalb weniger Tage an Nierenversagen.
Hundehalter sollten sich bei ihrem Tierarzt über die Möglichkeiten der Prophylaxe informieren und ihre Hunde von Februar bis November schützen. Das alleinige Absammeln der Zecken bietet in der Regel keinen Schutz vor der Infektion. Die infizierten »Zeckenkinder«, die Nymphen, sind viel zu klein, um rechtzeitig im Fell des Hundes erkannt zu werden. Deshalb ist ein aktiver Schutz des Hundes erforderlich.
Am häufigsten werden von Tierärzten so genannte Spot-on-Produkte mit Zweifachwirkung verordnet. Diese verfügen sowohl über eine starke abschreckende Wirkung (Repellenteffekt) als auch über eine abtötende Wirkung. Sie werden an einem Punkt oder mehreren Punkten auf die Haut des Hundes geträufelt und verteilen sich über den ganzen Hund, von den Ohren bis zur Schwanzspitze. Wie mit einem unsichtbaren Schutzschild wird der Hund hierdurch vor Zecken, Flöhen und Mücken geschützt. Die Wirkung dieser Mittel hält im Regelfall über vier Wochen an.

Artikel vom 21.10.2006