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Die »Neuen« vor Runde Nummer acht: Ein Verein steht sogar auf einem UEFA-Cup-Platz, der zweite Klub immerhin im Mittelfeld. Nur der dritte Aufsteiger, der spielte zuletzt wie ein Absteiger. Alemannia Aachen, Energie Cottbus und der VfL Bochum - eine Zwischenbilanz.

Aachener Erfolge

0:3 in Leverkusen. 0:1 gegen den FC Schalke 04. Ein Fehlstart ohne Punkt und Treffer. Aber die Aachener, nach 38 Jahren endlich mal wieder oben angekommen, sie behielten die Nerven. Kein Alarm bei Alemannia. Obwohl sie nach den Auftaktpartien auch noch ihren Trainer verloren. Dieter Hecking wechselte zu Hannover 96. Ein blitzschneller Bank-Abschied, den es so in dieser Klasse auch noch nicht gegeben hat.
Doch das konnte die Aachener nicht erschüttern. Sie wählten mit Michael Frontzeck offensichtlich den richtigen Nachfolger aus. Unter seiner Regie gab es nur noch eine Niederlage. Bei den Bayern in München, da darf ein Aufsteiger ruhig die Punkte lassen. Danach ging's gleich wieder aufwärts.
Der Neuling stand vor einer Woche für einen Tag sogar an der Tabellenspitze und präsentiert nach den Tivoli-Legenden Reinhold Münzenberg und Michel Pfeiffer mit Jan Schlaudraff den dritten Nationalspieler seiner 105-jährigen Vereinsgeschichte. Es läuft also prima. Und wenn die Alemannen in Runde acht ihr Heimspiel wieder gewinnen, dann haben sie schon 15 Zähler. Ein dickes Polster, auf dem einige Konkurrenten im Dezember immer noch nicht sitzen dürften.

Cottbuser Traum

Der Gast am Tivoli heißt Energie Cottbus, der Mitaufsteiger aus dem Osten. Diese Truppe hat außergewöhnlich gut angefangen - und zuletzt immer stärker nachgelassen. 1:3 in Bielefeld. 2:3 zu Hause gegen Dortmund. Wenn es in Aachen Niederlage Nummer drei in Serie geben sollte, ist der Vorsprung der ersten Wochen schon wieder verspielt.
Denn da grüßten die Cottbuser ganz energisch von Platz vier, das wäre die UEFA-Cup-Qualifikation gewesen. Doch das gab's nur einmal, das passiert nicht wieder. Die Bundesliga pendelt sich langsam ein. Und Cottbus wird dahin rutschen, wo sich die Realisten in diesem Verein auch selbst sehen: in den Kellerbereich.
Trainer Patrik Sander macht sich da nichts vor, Kapitän Kevin McKenna bleibt ebenfalls gelassen. Sie lebten schließlich nicht in einer Traumwelt, hat er nach der ersten Heimniederlage gegen Dortmund gesagt. Das Cottbuser Ziel sieht so aus: Wenn sie nach Spieltag 34 auf Platz 15 stehen würden, das wäre ein Traum.

Bochumer Bilanz


Diesen Rettungs-Rang, den hat auch der VfL Bochum im Blick. Nach sieben Runden sieht es aber nicht so aus, als ob die Mannschaft ihre Tauglichkeit für das Oberhaus in den nächsten Wochen und Monaten noch nachweisen könnte.
Das 0:6 gegen Bremen war ein Offenbarungseid. Nicht einmal gekämpft hätten sie, bemängelte Präsident Werner Altegoer. Die spielerische Klasse des VfL dürfte gegen die meisten Konkurrenten nicht reichen. Dazu ist einfach zu wenig Qualität im Kader. Wenn sie noch das rennen und grätschen einstellen, dann gute Nacht.
Dabei heißt ihr Spielplatz »Revierpowerstadion«. Von »Power« war hier bisher aber nicht viel zu sehen. Marcel Koller ist zu bedauern. Gestern noch der umjubelte Aufstiegstrainer, genau der richtige Mann. Inzwischen wird er ausgepiffen. Und er soll alles, aber auch alles, falsch machen. Da läuft doch was verkehrt - oder?Klaus Lükewille

Artikel vom 21.10.2006