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Schwarz Pharma geht unters Dach der UCB

Belgier sichern sich Anti-Parkinson-Pflaster

Monheim (dpa). Übernahme in der Pharmabranche: Der belgische Konzern UCB SA hat seinen Wettbewerber Schwarz Pharma mit Sitz in Monheim für 4,4 Milliarden Euro gekauft. Das teilten die beiden Firmen gestern mit.

Schwarz Pharma überraschte mit der Einigung, nachdem in der Vorwoche über die Kaufabsichten mehrerer Interessenten spekuliert worden war. Bei einem Umsatz von mehr als 3,3 Milliarden Euro erhöht sich das zukünftige Budget für Forschung und Entwicklung auf 770 Millionen Euro.
Nach 60 Jahren endet mit der Übernahme durch die belgische UCB SA die Selbstständigkeit der Schwarz Pharma AG. Kurz nach dem Krieg, im Jahr 1946, hatten Rolf Schwarz-Schütte und Anton Schwarz in Reichelsheim ihr »Central-Laboratorium« zur Herstellung von Medikamenten gegründet -Êin einem früheren Tanzsaal einer Gaststätte.
Nach dem Umzug aus dem Odenwald nach Monheim am Rhein wuchs der Kleinbetrieb schnell zu einem mittelständischen Unternehmen heran, das sich früh auf die Entwicklung von Medikamenten gegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems konzentrierte. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen Schwarz Pharma weltweit 4440 Mitarbeiter, davon gut 1000 in Deutschland. Als weitere Forschungsschwerpunkte kamen die Bereiche Magen-Darm, Asthma, Neurologie und Urologie hinzu.
Im vergangenen Jahr hat der Arzneimittelhersteller wegen des Erwerbs von Lizenzrechten bei einem Umsatz von 990,6 Millionen Euro einen Verlust von 54,1 Millionen Euro verbucht.
Für das laufende Jahr erwartet Schwarz Pharma ein ausgeglichenes Ergebnis. Hoffnungsträger des Unternehmens ist das Parkinson-Pflaster Neupro. Es soll in Zukunft einen Jahresumsatz von 350 Millionen Euro bringen.

Artikel vom 26.09.2006