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Die Kamera, die schlank macht

Fotografieren wie die Profis wird preiswerter: Einstieg ab 800 Euro

Von Andrea Wimmer
Köln (dpa). Schlankmacher-Kameras, Unterwasser-Apparate, mit Brillanten besetzte Luxusstücke - und natürlich immer mehr Leistung: Die Leitmesse »Photokina« in Köln zeigt von heute an die neuesten Trends.
Keine Scheu vor Nässe: Casio-Unterwassergehäuse.

Die Branche setzt auf immer handlichere und leistungsstärkere Kompaktkameras sowie auf digitale Spiegelreflex-Geräte, die höchste Technikstandards auch für Amateure erschwinglich macht. Die weltgrößte Schau für die Fotobranche läuft bis diesen Sonntag. »Der Trend geht zu deutlich höherwertigen Kameras«, sagt Rainer Schmidt, Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbandes. Auch neue Möglichkeiten, Bilder auszudrucken und zu gestalten, stehen im Mittelpunkt.
Zu den witzigsten Neuheiten zählen 10-Megapixel-Digitalkameras mit einer so genannten »Slimming-Funktion«, die eine porträtierte Person auf dem Bild deutlich schlanker macht, als sie in Wirklichkeit ist. »Mit einem Knopfdruck können Sie in einer Sekunde zehn Pfund leichter sein«, erklärt Barbara Wollny vom Anbieter Hewlett-Packard. Dabei werde aber nicht einfach das Bild schmaler, vielmehr sorge die digitale Blitz-Diät für ein den Proportionen entsprechendes Abnehmen.
Eines der luxuriösesten Einzelstücke auf der Messe ist eine 40000 Euro teure Digitalkamera, die mit 380 Brillanten besetzt ist, aus der »Geburtstagskollektion« zum zehnjährigen Jubiläum der Canon Ixus. Dennoch macht die Foto-Branche immer mehr Profi-Technik auch für das breite Publikum benutzbar und erschwinglich. So hat sich die digitale Spiegelreflex-Fotografie vom Luxuswerkzeug für Profis zum Volkssport entwickelt. Neben den »Stammspielern« wie Canon, Fuji, Leica, Nikon, Olympus und Pentax gingen neue Anbieter wie Panasonic, Samsung und Sony ins Rennen um die Gunst der Kunden. Der Einstiegspreis liegt bei 800 Euro. Zehn Megapixel ist die Standardauflösung bei den neuen Modellen.
Bei den in den Vorjahren boomenden digitalen Kompaktkameras geht der Absatz zwar leicht zurück, nach Verbands-Angaben wird 2006 aber immer noch eine Verkaufszahl von rund sieben Millionen Stück erwartet. Am beliebtesten sei das Preissegment um 300 Euro. Auch Kompaktgeräte werden ebenso wie die als »optisches Notizbuch« genutzten Foto-Handys immer leistungsfähiger und haben bis zu zehn Megapixel Auflösung.
Mehr Komfort und Profi-Technik gibt es auch: Ein Bildstabilisator gleicht Verwacklungen aus. Eine Gesichtserkennung rückt Menschen besser als bisher ins Bild. »Früher gab es das Problem: Hintergrund ausgeleuchtet, Gesichter düster«, sagt Petra Fujiwara von Fuji. Oder für ganz Abenteuerlustige im Urlaub: Olympus stellte eine Unterwasserkamera vor, die gleichzeitig stoßfest und pixelstark ist.

Artikel vom 26.09.2006