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Zur Person

Ernst Hansen wurde 1906 in Honnef am Rhein geboren und zog mit der Familie 1910 nach Gütersloh. Auch dort hat sich seine Kunst am Bau (beispielsweise an Schulen) erhalten. Hansen absolvierte in Gütersloh eine Lehre als Maler.
Von 1924-1927 arbeitete er als Handwerker an der Bielefelder Kunstgewerbeschule, studierte schließlich Malerei und wurde 1933 als Fachlehrer an der Meisterschule für das gestaltende Handwerk angestellt. Zwischenzeitlich wirkte Ernst Hansen fern von Ostwestfalen. Erst Ende der 30er Jahre zog die Familie nach Bielefeld um, wo auch die drei Kinder geboren wurden.
Die Jahre von 1940 bis 1946 sahen ihn als Soldaten und als Kriegsgefangenen. Von 1949 bis 1972 leitete Ernst Hansen die Werkgruppe »Freie und Angewandte Malerei« an der Werkkunstschule, aus der im Jahr 1971 der heutige Fachbereich Design der Fachhochschule hervorging.
Nur eine einzige Ausstellung im ZiF - und die liegt bereits 25 Jahre zurück - stellte Hansens Werk öffentlich vor. Professor Gottfried Jäger würdigte damals den Künstler als kommunikativen Kollegen und nimmermüden Arbeiter - so hat ihn auch sein Sohn Hans in Erinnerung. »Er schlägt keine Möglichkeit zu künstlerischen Entdeckungen aus, spielerisch, leicht und undogmatisch«, sagte Jäger 1981. Hans Hansen wiederum erzählt, der Vater sei mit den Kindern durch halb Europa gereist, um mit ihnen neue Ausdrucksformen in Augenschein zu nehmen, ob es nun eine Kapelle von Le Corbusier in Frankreich oder eine neue Wohnsiedlung in Holland war.
»Was ich bereits kann, wird mir schnell langweilig«, sagte Ernst Hansen in den 60ern in einem Interview. Im Ruhestand begann er mit der Fotografie - zum Nachlass im Historischen Museum gehört auch eine umfangreiche Dia-Sammlung.
Ernst Hansen, der heute 100 Jahre alt geworden wäre, starb am 22. Februar 1987. Ein Überblick über sein abwechslungsreiches ĂŽuvre ist ein echtes Forschungsdesiderat.

Artikel vom 26.09.2006