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»Hospitel« und Ärztehaus neben Klinik Mitte geplant

Zentrum für Pflege und Gesundheit als Mieter

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Das Zentrum für Pflege und Gesundheit in Bielefeld will sein Angebot erweitern und hat dafür die Städtischen Kliniken Bielefeld als neuen Gesellschafter gewonnen. Der bisherige Kooperationspartner ist nun gleichberechtigter Teilhaber der gemeinnützigen GmbH, die vor zwei Jahren gegründet wurde.

Erstes großes Projekt ist ein »Hospitel«, das in einem Neubau auf dem Gelände der Städtischen Kliniken Mitte an der Teutoburger Straße entstehen soll.
Das Objekt ist auf der Freifläche zwischen der Parkhauszufahrt an der Klinik Mitte und dem alten Klinikgebäude als eine Mischung aus Ärztehaus und Patientenhotel geplant. Es soll auf fünf Etagen insgesamt etwa 4400 Quadratmeter Fläche bieten. Der Baubeginn ist noch in diesem Herbst vorgesehen; im Herbst 2007 soll das Gebäude fertiggestellt sein, kündigten Dr. Johannes Kramer, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, und Wolfgang Stadler, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Ostwestfalen-Lippe (AWO), an.
Investor ist die Bielefelder Hüser Immobilien GmbH, geplant wird das Objekt vom Architekturbüro Crayen und Bergedieck. »Als Mieter haben bereits ein Sanitätshaus, eine Apotheke und eine große onkologische Praxis zugesagt«, berichtete Johannes Kramer. Weitere Arztpraxen sollen folgen.
Das Zentrum für Pflege und Gesundheit (ZPG) will zwei Etagen mit 1300 Quadratmetern Fläche anmieten, um insgesamt 22 Patienten Platz zu bieten. Neun Plätze sind für die Kurzzeitpflege vorgesehen, 13 weitere für die Unterbringung in dem »Hospitel«. Dort sollen Patienten vor oder nach einen Krankenhausaufenthalt versorgt werden, die keines der - teureren - Betten in dem Akutkrankenhaus benötigen.
Die Einrichtung der 20 bis 30 Quadratmeter großen Einzelzimmer soll mehr wie in einem Hotel als wie in einem Krankenhaus gestaltet werden. »Damit sich dort zum Beispiel Krebspatienten, die nur einen Bestrahlungstermin pro Tag haben, in ihrer Umgebung wohler fühlen«, erklärt Andreas Zels von der AWO, gemeinsam mit Dieter Liedtke Geschäftsführer des ZPG.
Künftig will das ZPG eine »integrierte Versorgungskette anbieten, von der vorstationären über die stationäre bis zur nachstationären Versorgung«, sagt Johannes Kramer. So könne vor dem Krankenhausaufenthalt von den Mitarbeitern des ZPG festgestellt werden, welche Pflege und welche medizinische Versorgung ein Patient braucht, und schon während einer Klinikbehandlung könne festgelegt werden, welche Betreuung im Anschluss notwendig ist. Vor allem an den Schnittstellen zwischen den Versorgungsformen - zu Hause und in der Klinik - habe es bislang gehakt. Dies solle durch die neu gestaltete Partnerschaft vom Städtischen Kliniken und AWO anders werden.

Artikel vom 26.09.2006