Berlin (dpa). Er hat mit Claude Chabrol, Romy Schneider und Klaus Kinski gedreht und bei Gustaf Gründgens und Peter Zadek auf der Bühne gestanden. 160 Film- und Fernsehrollen hat er seit 1964 gespielt, für sein Regiedebüt »Desperado City« (1981) wurde er in Cannes ausgezeichnet. Vadim Glowna ist einer der vielseitigen Charakterköpfe unter den deutschen Schauspielern, und er hat ein Herz für die Rolle des Außenseiters. Pünktlich zu seinem heutigen 65. Geburtstag präsentiert er ein weiteres Talent als Schriftsteller: »Der Geschichtenerzähler« lautet der Titel seiner kürzlich bei Ullstein erschienenen Autobiografie. Geboren wurde Glowna 1941 in Eutin, seine Kindheit und Jugend verbrachte er in den Trümmern von Hamburg und im Internat an der Ostsee. In Frankreich verlebte er wilde Monate. Danach schlug er sich während seiner Ausbildung zum Schauspieler als Nachtpage und Seemann durch, bis er 1961 von Gründgens am Hamburger Schauspielhaus vom Statisten zur Sprechrolle in »Faust II« befördert wurde - der Beginn seiner dann großen Bühnenkarriere. Die Liste seiner Bühnen, Film- und TV-Rollen ist lang. Sein Filmdebüt hatte Glowna 1964 in Johannes Schaafs »Im Schatten der Großstadt«. Als einem der wenigen deutschen Schauspieler gelang Glowna der Sprung auf das internationale Parkett, mit Filmen wie Chabrols Remake von »Stille Tage in Clichy« oder Sam Peckinpahs »Steiner - Das eiserne Kreuz«. In der Fernsehdokumentation »Tschechow in meinem Leben« begleitete Glowna mit der Kamera seine Frau Vera Tschechowa nach Russland. Für »Die Unberührbare« (Regie: Oskar Roehler) wurde er für einen Deutschen Filmpreis nominiert, Lob gab es auch für »Schwabenkinder« (Regie: Jo Bauer). Zuletzt war unter anderem in »Mein Name ist Bach« zu sehen.
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