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Erste Gedanken zur zweiten Liga

Basketball: TSVE will Spitzenposition auch für das eigene Umfeld nutzen

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Ein neuer Startrekord mit 8:0-Punkten und erstmals Tabellenführer der 1. Regionalliga - die Bilanz der TSVE-Basketballer könnte besser nicht sein. Die weiße Weste ist schon ein Gradmesser für die neue Qualität der Dolphins. Zwar stehen die Partien gegen die vermeintlich starken Kontrahenten noch aus, doch gegen »Fallobst« wurden diese Auftakterfolge auch nicht eingefahren.

»Es waren zwar nicht die stärksten Klubs, doch aber immerhin der Leistungsquerschnitt der Liga. Neben meiner Mannschaft gehören Schwelm, Salzkotten und Essen zu den Teams, die ganz oben mitmischen«, erklärt TSVE-Trainer Masnic. Daher ist für ihn die Aufgabe am Freitagabend, ab 20 Uhr, bei ETB SW Essen, eine Art Standortbstimmung für sein Team. »Essen steht mit vier Minuspunkten schon gewaltig unter Druck. Für uns bietet das schwere Auswärtsspiel die Chance, die bisherigen acht Punkte zu bestätigen und ein weiteres Ausrufezeichen zu setzen. Mit zwei weiteren Punkten würden wir einen großen Schritt tätigen, um über einen längeren Zeitraum ganz oben zu schwimmen«, macht Trainer Masnic deutlich.
Bleibt abzuwarten, ob sich neben dem neuerlichen Erfolg auch das Phänomem der ersten vier Partien einstellt. Immer starteten die Dolphins wie die »Weltmeister«, um dann mit einem Punkte-polster im Rücken das Spiel aus der Hand zu geben. Bislang aber ohne negative Auswirkungen. »Wir sind als Team noch nicht so zusammengewachsen, um unsere Qualität konstanter abzurufen. Zudem nehmen wir in einigen Situationen nicht die beste Option, sondern es bleibt noch zuviel dem Zufall überlassen. Das wird sich aber von Spiel zu Spiel minimieren«, glaubt Trainer Masnic.
An der Spitze stehen oder um diese mitzukämpfen würde auch den Stellenwert des Basketballs in Bielefeld zugute kommen. »Solche Situationen müssen wir nutzen, um auch neue Sponsoren auf uns aufmerksman zu machen«, zeigt Masnic auch einen möglichen weiteren Aspekt des Höhenfluges auf. Bei den Zuschauern ist dieser schon angekommen, denn das letzte Heimspiel gegen Bergheim wollten 400 Zuschauer - so viele wie noch nie - sehen. »Da waren auch einige Neugierige dabei, die nicht mit dem Basketball groß geworden sind«, hatte Abteilungsleiterin Heike Rixe schnell ausgemacht. »An dieser Schraube müssen wir mit weiteren Erfolgen weiterdrehen, denn die Resonanz ist noch längst nicht ausgereizt«, ist sich Trainer Masnic sicher.
Die neue Situation als Spitzenreiter bringt, wenn auch noch sehr verfrüht, die Frage nach einem möglichen Zweitligaaufstieg auf den Tisch. »Sollten wir nach der Hinrunde Anfang Dezember immer noch zu den engen Aufstiegsaspiranten gehören, werden wir nicht so naiv sein, um uns nicht mit diesem Thema zu beschäftigen. Allerdings käme dann einiges auf zu uns. »Wir müssten einen neuen Spielort suchen, klären wie wir die finanziellen Rahmenbedingungen erfüllen und juristisch ausloten, wie wir dies als Abteilung eines gemeinnütziges Vereins abhandeln«, hat sich Abteilungsleiterin Heike Rixe schon erste Gedanken gemacht. Mehr aber auch noch nicht!

Artikel vom 27.09.2006