4000 Enten starteten zum Rennen auf dem Johannisbach - Erlös für Förderschulen
Von Sabine Schulze (Text) und Bernhard Pierel (Fotos) Bielefeld (sas). Bezirksvorsteher Detlef Knabe zog an der Reißleine - und 4000 gelbe Enten purzelten aus einem Netz ins Wasser. 800 Meter lagen vor ihnen. 800 Meter, die sie möglichst rasch auf dem Johannisbach zurücklegen sollten. Die Siegerin des Entenrennens trug die Nummer 2084. Sie bescherte ihrem »Paten« Jannik Elbracht eine Rom-Reise für zwei Personen. Die werden wohl eher Mama Kirsten und Papa Andreas antreten. Denn Jannik ist erst drei Jahre alt.
Zum vierten Mal haben der Lions-Club Bielefeld-Ravensberg und die Bielefelder Förderschulen das Entenrennen für einen guten Zweck ausgerichet. Wochen zuvor bereits konnten die Teilnehmer an vielen Verkaufsstellen eine Karte mit einer Startnummer und eine gelbe Bade-Ente kaufen, deren nummerierter »Zwilling« gestern am alten Schildescher Freibad mit 3999 Kollegen im Johannisbach auf die Strecke geschickt wurde. Und so mancher »Pate« ließ es sich nicht nehmen, den Rennverlauf am Ufer zu verfolgen - was die Enten aber nicht wirklich beflügelte. Für den reibungslosen Ablauf sorgten viele fleißige Mitstreiter. »Wir haben etwa 100 Helfer im Einsatz«, sagte Initiator Dr. Paolo Picciolo vom Lions-Club. Die einen schenkten am Ziel Kaffee und Kaltgetränke aus, reichten Heißwürstchen oder Kuchen. Die anderen taten Dienst als Streckenwart oder waren als Kanuten hinter den Rennenten unterwegs, um die, die sich am Ufer verfingen, wieder auf Kurs zu bringen, damit die Strömung sie vorantreiben konnte. Und wieder andere schrieben im Ziel flugs die Reihenfolge des Einlaufes auf, nachdem Thomas Bieber, Lehrer der Schule am Kupferhammer, einen Vogel nach dem anderen aus dem Bach gefischt hatte. Auch wenn alle Schaulustigen ihren Spaß an dem Rennen hatten: Im Vordergrund stand für die Veranstalter der gute Zweck. Der Erlös aus dem Enten-Verkauf (pro Stück vier Euro) sowie aus dem Verzehr von Speis und Trank kam der Stiftung »Bielefeler Bündnis für Sonderschülerinnen und Sonderschüler«, die sich um junge Menschen ohne Lobby kümmert, zugute. »Wir ziehen nichts ab, das Geld geht komplett weiter«, betont Picciolo. Der zweite Preis, eine Reise nach London, ging an Lennart Krux (mit der Entennummer 850), der dritte, ein Reise nach Berlin, an Ulrich Mengersen (Nummer 398). Auch die nächsten 200 Enten holten für ihre Paten Gewinne - und der lahmste Vogel mit der Nummer 1408 sicherte seinem Käufer ein Essensgutschein in Höhe von immerhin 100 Euro.
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