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Kammermagie, Köstritzer und
Kuchenbuffet

Tag zum Genießen mit allen Sinnen

Von Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). Nicht oft besteht die Möglichkeit, in die hintersten Winkel der Oetkerhalle zu schauen. Zahlreiche Bürger nutzten daher trotz des herrlichen Wetters gestern den Tag der Offenen Tür, mit dem die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Jubiläum des altehrwürdigen Konzerthauses beschlossen wurden.

So auch Laura Reiling. Die 16-jährige Schülerin des von Bodelschwingh-Gymnasiums kennt sich zwar recht gut auch hinter den Kulissen der Oetkerhalle aus -Ê»Ich habe sowohl als Mitglied der Theater Ballettschule als auch als Violinistin des Musikschulorchesters hier schon auf der Bühne gestanden.« -Ê, kannte aber den Raum hinter der Bühnenrückwand noch nicht, in dem die Pfeifen der Sauer-Orgel untergebracht sind. Staunend betrachtete sie dann auch die silbrigen Klangröhren und die Mechanik des Instrumentes, das gut versteckt hinter den schlanken Streben der rückwärtigen Bühnenwand liegt.
Vom Keller mit ihrer original aus dem Einweihungsjahr 1930 stammenden Heiz- und Belüftungstechnik über den Backstage-Bereich hin zur Beleuchtungsanlage führte Wolfgang Wobring, Veranstaltungsassistent des Hauses, stündlich interessierte Besuchergruppen.
Begonnen hatte der Tag mit dem ersten Sonntagskonzert der Bielefelder Philharmoniker (siehe Bericht auf der Seite Lokale Kultur), gefolgt von einem Westfälischen Buffet mit Potthast, Wurstebrei, Kartoffelsuppe und Reibekuchen. »Ich hätte bei diesem schönen Wetter nicht mit so großer Nachfrage gerechnet«, freute sich Gastronom Michael Christen über die gute Resonanz.
Anschließend wurde die Ausstellung »75 Jahre Rudolf-Oetker-Halle« (siehe dazu WESTFALEN-BLATT-Bericht vom 22./23. September) im Foyer eröffnet.
Kulturdezernent Rainer Ludwig regte am Rande der Veranstaltung an, die Ausstellungen der Kommunalen Galerie künftig ebenfalls in der Oetkerhalle zu präsentieren. Ludwig: »Hier ist mehr Publikumsverkehr. Ins Neue Rathaus geht kaum jemand, um sich eine Ausstellung anzuschauen.«
Gelegenheit, mit allen Sinnen zu genießen, bot der Nachmittag dann ausgiebig. Bei Köstritzer, Kaffee und Kuchen, bei Kammermagie mit Zauberkünstler Stefan Alexander Rautenberg sowie Kaffeehausmusik am Klavier, präsentiert von Johann G. Schröder.
Die Köstritzer Jazzband und nicht zuletzt die unterschiedlichsten Ensembles der Musik- und Kunstschule ernteten viel Beifall und sorgten für gute Stimmung. So die Jugend Big-Band mit ihrem vollen sinfonischen Sound, das Drums und Sax Ensemble und das Klavier-Duo.
»Mixed Kammermusik« hieß es am Ende eines gelungenen Tages, bei dem Schüler aus unterschiedlichen Klassen eine Kostprobe ihrer Kunst gaben.

Artikel vom 25.09.2006