25.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bezirksleiterin übt
Kritik an Unternehmen

ver.di-Delegierte bestätigt Jürgen Schulz


Bielefeld (sj). Jürgen Schulz bleibt Vorsitzender des ver.di-Bezirks Bielefeld-Paderborn. Während der 2. Bezirkskonferenz der Dienstleistungsgewerkschaft am Samstag im Gymnasium Brackwede wurde er in seinem Amt bestätigt.
Hauptrednerin vor den 120 Delegierten war Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt. »Deutsche Unternehmen fühlen sich zunehmend nur noch den Aktionären verpflichtet und setzen sich deshalb die Gewinnmaximierung als oberstes Ziel«, sagte Schmidt. »Die soziale Verantwortung den Beschäftigten und der Gesellschaft gegenüber bleibt dabei auf der Strecke.« Es sei deshalb die dringende Aufgabe der Gewerkschaften, die Unternehmer an die Notwendigkeit ihres sozialen Handelns zu erinnern.
Schmidt kritisierte auch die Pläne der Bundesregierung, Unternehmen weiter zu entlasten, während die Bevölkerung die Kosten hierfür tragen müsse.
Die Gewerkschafterin trat für die Einführung von Mindestlöhnen ein und sieht sich in ihrer Einschätzung auch durch eine Meinungsumfrage bestätigt, wonach sich 60 Prozent der Bevölkerung für eine festgelegte Mindestentlohnung ausgesprochen haben.
Thema der Bezirkskonferenz war auch der geplante Stellenabbau bei der Bielefelder Edeka-Tochter Marktkauf. Ver.di-Geschäftsführer Hardy Liebrich kündigte weitere Protestaktionen an, nachdem in der vergangenen Woche 300 Holzkreuze an der Zufahrt zur Firmenzentrale aufgestellt worden waren. Sie sollten den geplanten Stellenabbau symbolisieren.
Vorstandswahlen finden im ver.di-Bezirk Bielefeld-Paderborn im Rhythmus von vier Jahren statt. Für Jürgen Schulz fand sich eine breite Mehrheit unter den Delegierten. Zu seinem Stellvertreter wählten sie Klaus Ständecke, der ebenfalls ein großes Vertrauensvotum erhielt.

Artikel vom 25.09.2006