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Baumgart schießt Nürnberg von der Spitze

Das Duell der nächsten Arminia-Gegner: Energie Cottbus rettet in der 83. Minute noch ein Unentschieden

Cottbus (WB/dpa). Im Duell der nächsten Arminia-Gegner hat der 1. FC Nürnberg den Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga leichtfertig vergeben.
Trotz klarer Feldvorteile musste sich der »Club« gestern Abend mit einem 1:1 (1:0) bei Aufsteiger Energie Cottbus zufrieden geben und blieb Vierter. Durch Steffen Baumgarts Ausgleich in der 83. Minute wurde die Moral der Lausitzer belohnt, die im Stadion der Freundschaft durch einen unhaltbaren 25-Meter-Schuss des Tunesiers Jawhar Mnari (10.) in Rückstand geraten waren. Mit der Punkteteilung blieb das Team von Hans Meyer zum achten Mal in Folge in der Bundesliga ungeschlagen. Die in der Offensive lange Zeit enttäuschenden Cottbuser, die an diesem Samstag zu Gast in der Bielefelder SchücoArena sind, vermieden am Ende doch ihre erste Heimniederlage.
»Es ging nicht um die Tabellenführung, sondern um drei Punkte. Wir hatten das Spiel im Griff, daher ist der Punktverlust für uns ärgerlich«, sagte Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer. Für Steffen Baumgart, der sein erstes Tor in der Bundesliga seit fünfeinhalb Jahren erzielte, war der Zähler hochverdient: »Wir haben eine schlechte erste und eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt.«
Die erstmals seit dem 28. Januar wieder mit ihren lange Zeit verletzten Torjägern Robert Vittek und Marek Mintal in der Startelf spielenden Franken dominierten die Partie von Beginn an und ließen den Aufsteiger mit ihrer Dominanz im Mittelfeld kaum zur Entfaltung kommen. Das frühe Führungstor durch Mnari, der Tomislav Piplica aus 25 Metern überwand, verlieh dem Spiel des »Club« weitere Sicherheit. Allerdings versäumten es die Gäste, aus ihrer Überlegenheit in der ersten Halbzeit auch zahlenmäßig weiteres Kapital zu schlagen.
Gleich zwei Mal verpasste Vittek vor der Pause Chancen, den Vorsprung auszubauen. In der 28. Minute zielte der Slowake nach Flanke von Javier Pinola knapp am Tor vorbei, sieben Minuten später fand er in Piplica seinen Meister. Cottbus enttäuschte dagegen in der Offensive. Der als Regisseur auserkorene Chinese Jiayi Shao blieb blass und wurde von Baumgart abgelöst.
Und mit dem 34-Jährigen wurde das Spiel tatsächlich druckvoller. Die Cottbuser besannen sich auf die Stärken und gingen energischer in die Zweikämpfe. Auf der Gegenseite vergaben die Franken, die am 15. Oktober Arminia empfangen, bei ihren Kontern fahrlässig einen höheren Vorsprung. Das sollte sich am Ende bitter rächen.

Artikel vom 25.09.2006