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Aus dem Ruder gelaufen
Dicht
am
DSC
Von Hans Peter Tipp

Eiskalte Dusche bei hochsommerlichen Temperaturen: Arminia Bielefeld ist nach dem Bayern-Triumph vom VfL Bochum binnen 45 Minuten recht unsanft auf den Boden der Bundesliga-Tatsachen zurückgeworfen worden.
Und das nach einer ersten Halbzeit, in der die Arminen so tonangebend waren wie schon lange nicht mehr. Dass die ganze Angelegenheit nach dem Seitenwechsel aus dem Ruder lief, ist ärgerlich. Denn der Sieg gegen die Bayern war als moralische Stütze eminent wichtig, ein Dreier bei einem direkten Konkurrenten wäre in der Endabrechnung aber deutlich mehr wert gewesen.
Doch es kam anders, und wieder einmal zeigte sich, dass die Arminen in dieser Saison schon früh die letzten Kräfte mobilisieren müssen, um in der Liga erfolgreich sein zu können. Mit halber Kraft geht es eben nicht, wenn ohnehin fast das halbe Team verletzt zuschaut.
Den Bielefelder Profis ist allerdings zu Gute zu halten, dass sie in Bochum den möglichen Sieg nicht aus Überheblichkeit verschenkt haben. Sie konnten einfach nicht mehr, weil wichtigen Spielern wie Gabriel und Korzynietz in entscheidenden Situationen die Kraft fehlte. Jörg Böhme, bis zu seiner Auswechslung bester Armine, erging es ebenfalls nicht anders. Dass die Einwechselspieler keine Impulse geben können, zeigt zudem, dass die Basis sehr schmal ist. Folglich wird die Elf weiter an ihre Reserven gehen müssen. Jedes Mal und immer wieder.

Artikel vom 25.09.2006