Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sprach vor 800 Ostwestfalen
Von Michael Diekmann und Bernhard Pierel (Fotos) Bielefeld (WB). Das erste »Spitzengespräch« hatte es schon vor dem Unternehmertag gegeben: Gastredner Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und Bielefelds Europa-Urgestein Elmar Brok reisten gemeinsam aus Berlin an - im ICE-Wagen 27 ging es beim Frühstück um europäischen Bürokratieabbau. Glos: »Ich habe Elmar gesagt, da muss was passieren.«
Mehr als 800 Gäste aus ganz Ostwestfalen-Lippe waren am frühen Samstag in die Stadthalle gekommen, um das Referat von Glos (61) zum Thema »Wachstum und Beschäftigung« zu hören. Zumindest Dr. Guido Sandler und Hans-Rudolf Holtkamp, die seit dem ersten Unternehmertag 1981 stets die Begrüßung des prominenten Hauptredners übernehmen, hatten ihre erste Überraschung schon auf Gleis 4 erlebt - als statt Glos Elmar Brok in der Zugtür stand. Die Gäste im Saal erlebten dann einen unterhaltsamen Minister, der die von Guido Sandler in seiner Begrüßung gespielten »fränkischen Vorlagen« gern aufgriff und mit Ober-, Unterfranken und dem Main schon nach zwei Minuten den ersten Lacher mit Beifall quittiert bekam. Glos: »Sie kommen aus Ober-, ich aus Unterfranken. Und erst da gibt es den hervorragenden Wein.« Glos entpuppte sich bestens informiert über den Stellenwert Ostwestfalen-Lippes, über die Wirtschaftskraft der Region »in NRW ganz oben«. Von der Bedeutung des Unternehmertages, gestand er, habe er schon in Berlin erfahren. Schließlich waren von Rau und Späth bis Merkel und Schröder alle da. Glos an Vorredner Sandler: »Sie haben alle genannt, die Kanzler sind, waren oder werden wolten.« Seitenhieb des Franken Richtung Bayern: »Und deshalb auch Stoiber nicht genannt.« Der hatte schließlich einst einen Rückzieher gemacht. Den 800 Zuhörern lieferte Glos einen Exkurs für Steuerberater und Finanzvorstände, aber auch umfassende Ausführungen zur Wirtschaftspolitik und der Bedeutung des Mittelstandes für das ökonomische Gesamtsystem. Spontanen Beifall gab es für die Ausführungen des Franken, der gleich nach dem Unternehmertag in seinen Wahlkreis nach Schweinfurt flog, zum Thema EU-Erweiterungen. Die sind sinnvoll, dürfen sich aber nicht länger auch in permanenten Bürokratie-Erweiterungen spiegeln. Vom neuen IHK-Präsidenten Ortwin Goldbeck gab es anschließend den symbolischen Fürstenberg-Leineweber (»Die große Ausführung«). Und eine Einladung nach OWL in den Mühlenkreis - schließlich ist Glos Müllermeister. Damit er es nicht vergißt, lacht Landrat Wilhelm Krömer (OWL-Marketing), gab es gleich den Mühlen-Sticker ans Revers, angeheftet von Lena Strothmann und begutachtet von Bürgermeister Detlef Helling. Die große Resonanz, freuen sich Guido Sandler und Hans-Rudolf Holtkamp für die ausrichtende Gemeinschaft, dokumentiert nachhaltig den Stellenwert der hochkarätigen Veranstaltung. Besonders viele Hände schütteln musste einsichtlich entspannter Herbert Sommer. Seit einer Woche IHK-Präsident a.D., gab es eine Extra-Würdigung für den Mister IHC von Guido Sandler. Viele gute Wünsche von Freunden und Weggefährten - und einen Zigarillo zum Bier mit August Oetker.
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