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Die Zarin kehrt heim zum Zaren

Maria Fjodorowna wird von Roskilde nach St. Petersburg überführt

Ein Foto von 1893 zeigt Maria Fjodorowna und ihren Mann, Zar Alexander III. Foto: dpa

Roskilde (dpa). Russlands ehemalige Zarin kehrt heim: An Bord eines dänischen Kriegsschiffes wird seit dem Wochenende der Sarg mit den Gebeinen der 1928 gestorbenen Zarenwitwe Maria Fjodorowna über die Ostsee nach Russland gebracht.
Nach sechstägiger Überführung soll die einstige Zarin in der St. Petersburger Peter- und Pauls- Kathedrale bei einer pompös geplanten Feier neben dem Grab ihres Ehemannes, Zar Alexanders III., zum zweiten Mal bestattet werden. Die Überreste der in Kopenhagen geborenen und hier auch gestorbenen Ex-Zarin waren am Samstag nach einem Gedenkgottesdienst in der Grabkirche des dänischen Königshauses auf das bereitliegende Kriegsschiff »Esbern Snare« gebracht worden.
Die einstige Zarin war 1847 als Prinzessin Dagmar zur Welt gekommen und wird bis heute in ihrem Geburtsland stets »Kaiserin Dagmar« genannt. In Russland wurde sie durch ihre Heirat 1866 mit Alexander (1845-1894) zur Zarin Maria Fjodorowna. Als Zarenwitwe flüchtete sie 1919 nach der Oktoberrevolution über England nach Dänemark. Hier wurde Maria Fjodorowna nach ihrem Tod in Roskilde in der traditionellen Grabkirche für alle Könige und Königinnen seit dem 14. Jahrhundert beigesetzt.
Zum Gedenkgottesdienst waren am Samstag neben der dänischen Königin Margrethe und ihrer Familie auch Nachkommen der in alle Welt verstreuten Romanows und russische Regierungsvertreter gekommen. Für die zweite Bestattung der Zarenwitwe hat sich auch Russlands Präsident Wladimir Putin angesagt. Als Repräsentanten der dänischen Königsfamilie reisen Kronprinz Frederik und Prinzessin Mary nach St. Petersburg.

Artikel vom 25.09.2006