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Selbst Leben schwer gemacht

Oberliga: Arminia II zittert sich zum 2:1-Sieg gegen SG Wattenscheid 09

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias erste Amateurmannschaft »zitterte« sich gestern im Brackweder Stadion zum 2:1-Erfolg über das bisher noch sieglose Oberliga-Schlusslicht SG Wattenscheid 09. »Wir sind wieder einmal viel zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen«, ärgerte sich Trainer Dr. Jörg Weber.

Schon nach einer guten Viertelstunde hätten seine Schützlinge mit 3:0 führen müssen. »Besser kann man die Dinger eigentlich nicht vorbereiten«, meinte Teammanager Hans Scholz angesichts der hochkarätigen Möglichkeiten. Unmittelbar nach dem Anpfiff des guten Referees Waldemar Stor aus Herford setzte Thilo Versick mit einem feinen Querpass den Kollegen Zlatko Janjic in Szene, doch das Leder rutschte ihm über den Fuß. Kurz darauf semmelte Pascal Röber freistehend Janjic's Flanke aus kurzer Distanz am rechten Pfosten vorbei. Und damit das gesamte Team immer unruhiger wurde, scheiterte Janjic schließlich auch noch an Keeper Senad Hocimovic, nachdem er nach Kollmeyers Zuspiel allein auf ihn zugelaufen war.
»Wir machen uns das Leben selber schwer, befand Jörg Weber in der Halbzeitpause, nachdem Scherning, Röber und wiederum Janjic nicht getroffen hatten. Dennoch fiel die Standpauke des Pädagogen human aus. »Spielt weiter so. Ihr genießt mein vollstes Vertrauen.«
Die Jung-Arminen mussten bis zur 58. Minute auf das erste Erfolgserlebnis warten. Dafür war die Vorbereitung umso schöner. Nils Schmidts Diagonalpass leitete der eingewechselte Robert Tesche auf Daniel Scherning weiter und der Neuzugang aus Pfullendorf markierte aus dem Gewühl heraus seinen sechsten Saisontreffer.
Die schwachen Gäste aus dem Ruhrgebiet gerieten fortan immer mehr unter Druck. Im Mittelfeld haben wir deutliche Defizite, weil wir nicht richtig zupacken«, ärgerte sich Wattenscheids Trainer Frank Wagener.
Geradezu machtlos war der Gegner, als DSC-Abwehrchef Nils Fischer einen Angriff mit einem haargenauen Pass auf Janjic eröffnete, selbst durchstartete und das Leder von Janjic zurückbekam. Mit einem wuchtigen Kopfball brachte Fischer Arminia mit 2:0 in Front. In der 75. Minute hätte Daniel Scherning alles klar machen können. Anstatt das Leder freistehend einzuköpfen, wählte er mit dem Fuß die schwierigste Variante. Das Ergebnis: Der Ball sauste über den Kasten.
Diese Nachlässigkeit wurde postwendend bestraft. Daniel Diaz setzte sich mit einem Solo durch und brachte Wattenscheid mit dem 1:2-Anschlusstreffer wieder ins Spiel. »Wir dürfen uns nicht immer wieder hinten reindrängen lassen«, schimpfte Arminias Schlussmann Pascal Formann und fühlte sich in dieser Szene von seiner Abwehr im Stich gelassen.
Danach brachten beide Teams nicht mehr viel zustande. Wattenscheid konnte nicht und die Arminen mussten ihrem großen läuferischen Aufwand etwas Tribut zollen. Als der Schiri endlich abpfiff, hatten sich die Platzherren letztlich zum Erfolg gezittert. »Gut, dass wir zuletzt nicht die Nerven verloren haben«, befand Jörg Weber und war froh die drei Punkte eingefahren zu haben. Sein Kollege Wagener gratulierte und stellte anerkennend fest: »Wir haben uns zwar noch mal herangerobbt, aber dennoch völlig verdient verloren.«
Arminia II: Formann, Schmidt, Fischer, Stadel, Jörgens (56. Tesche), Sansar, Kollmeyer, Röber (70. Werner), Versick, Janjic, Scherning (80. Zech).
Tore: 1:0 Scherning (58.), 2:0 Fischer (64.), 2:1 Diaz (76.).

Artikel vom 25.09.2006