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Reaktion auf Aussetzer gezeigt

Oberliga: Arminia II erwartet respektvoll Schlusslicht SG Wattenscheid 09

Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die jüngste 0:1-Niederlage gegen Schalke 04 ist abgehakt und vergessen. Sonntag um 15 Uhr gibt das Oberliga-Schlusslicht SG Wattenscheid 09 seine Visitenkarte im Brackweder Stadion ab. Zweifellos eine leichtere Aufgabe für Arminias zweite Garnitur. Doch Trainer Dr. Jörg Weber hebt warnend den Zeigefinger: »Auch diesen Gegner dürfen wir nicht unterschätzen.«

Mit der Talfahrt des Wattenscheider Texilunternehmens des ehemaligen Hauptsponsors Klaus Steilmann (die Firma meldete jetzt Insolvenz an) geht auch der Niedergang des ehemaligen Bundesligisten einher. Arminias Coach Weber erinnert sich noch genau: »Im Sommer 1994 hat Wattenscheid in der Regionalliga noch gegen unsere erste Mannschaft gespielt. Bei diesem 0:0 war ich auf der Alm, um die ersten Auftritte von Thomas von Heesen, Armin Eck, Jörg Bode und Fritz Walter im Bielefelder Dress zu sehen.«
Natürlich tut es dem »Doktor« leid, dass mit Wattenscheid 09 jetzt ein weiterer Traditionsverein womöglich in die Verbandsliga durchgereicht wird. Trotz seines Respektes kann und will er keine Rücksicht auf die prekäre Situation der Gäste nehmen. Sein Augenmerk gilt dem eigenen Team, das am Mittwoch Abend in einem Freundschaftsspiel beim Verbandsligisten SC Paderborn II (7:2) eine entsprechende Reaktion auf den »Aussetzer« in Schalke zeigte.
»Gegen die gewiss nicht schlechte Zweitligareserve der Paderborner haben wir echte Wiedergutmachung betrieben und die alten Tugenden gezeigt«, lobte er das Tempo und die taktische Disziplin.
In den Vordergrund gespielt hatten sich dabei einige Akteure wie Jörgens, Sansar oder Versick, die »auf Schalke« nicht in der Anfangsformation standen. Deshalb Webers Überlegung: »Vielleicht wird es Sonntag gegen Wattenscheid einige Veränderungen geben.« Vor allem der quirlige Thilo Versick darf sich Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf machen. Der ehemalige Maaslinger Landesligakicker soll vor allem Torjäger Daniel Scherning bei seiner Arbeit im vorderen Bereich unterstützen.
Der einst hoch gelobte Engin Yildiz wird zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen müssen. »Engin muss einfach mehr investieren«, fordert Weber und hat bereits mit Yusuf Akdeniz einen weiteren Stürmer im Blick, der momentan zweimal bei ihm trainiert, aber zumindest bis zur Winterpause noch im Bezirksligateam des Kollegen Tadic spielt. Der Konkurrenzkampf im Nachwuchsbereich ist groß. Schon deshalb ist sich Trainer Dr. Jörg Weber sicher, dass sich seine Schützlinge keine weiteren »Aussetzer« leisten werden.

Artikel vom 23.09.2006