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Abraham siegt
trotz Kieferbruchs

Huck ist reif für seinen EM-Kampf

Wetzlar (dpa). Box-Weltmeister Arthur Abraham bezahlte den größten Sieg seiner Karriere Samstagnacht mit einer schweren Verletzung.

Der 26-jährige Berliner musste nach seinem einstimmigen Punktsieg (114:109, 115:109, 116:109) über Herausforderer Edison Miranda (Kolumbien) mit einem Kieferbruch in ein Krankenhaus eingeliefert und operiert werden.
Zuvor hatte der in nunmehr 22 Kämpfen unbesiegte IBF-Champion im Mittelgewicht eine starke Willensleistung abgeliefert. »Ich kann mich an Vergleichbares nicht erinnern«, sagte Promoter Wilfried Sauerland nach der Ringschlacht.
Schon nach vier Runden saß Abraham mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Ecke. Blut schoss aus seinem verletzten Kiefer. Als dann auch noch ein Kopfstoß von Miranda folgte, stand das Duell vor dem Abbruch. Der Ringrichter wollte, der Supervisor aber nicht. Abraham schon gar nicht. »Arthur hat mir gesagt, er wolle nur aufhören, wenn er ganz sicher gewonnen hätte«, schilderte Ringarzt Walter Wagner die Situation. Wäre der Champion aus dem Ring genommen worden, hätte er durch Technischen K.o. verloren. »Ich habe noch nie erlebt, dass einer mit so einer Verletzung acht Runden durchgehalten und dann noch gewonnen hat«, so Wagner.
Abraham wird seinen Titel frühestens in einem halben Jahr wieder verteidigen können. Für den gebürtigen Armenier, der seinen ersten Kampf mit deutscher Staatsbürgerschaft bestritt, steht jetzt erstmal Flüssignahrung auf dem Programm.
Fit für seinen EM-Kampf gegen Pietro Aurino (Italien) am 4. November ist Cruisergewichtler Marco Huck. Der Bielefelder knockte den Franzosen Rachid El Hadak in der achten Runde aus und bleibt damit auch im 16. Profikmpf unbesiegt.

Artikel vom 25.09.2006