23.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zabel will
nach Gold
greifen

Rad-WM in Salzburg

Salzburg (dpa). Für Stefan Schumacher ist es die Generalprobe, für Erik Zabel soll es der krönende Abschluss einer großen Karriere werden.
Die Kapitäne des neunköpfigen deutschen Teams gehen mit vereinten Kräften, aber verschiedenen Vorzeichen ins Straßenrennen der Radsport-WM in Salzburg am Sonntag. Der Schwabe Schumacher sieht die WM in Salzburg als wichtigen Test für die Titelkämpfe in einem Jahr in Stuttgart. Sprint-Star Zabel will nach Silber 2004 und Bronze 2002 endlich Gold.
Der 25-jährige Senkrechtstarter dieser Saison und der 36-jährige Routinier führen die deutsche Auswahl in das 266 Kilometer lange Rennen durch die Mozart-Stadt. »Unsere Taktik ist an fünf Fingern abzuzählen: Wenn eine größere Gruppe ankommt, und es auf einen Sprint hinaus läuft, setzen wir alles auf Erik. Stefan Schumacher und Fabian Wegmann sollen im Finale aufpassen, wenn Gruppen weggehen und mitziehen. In diesem Fall hat 'Schumi' seine Möglichkeiten«, sagte Christian Henn (Gerolsteiner), zusammen mit Jan Schaffrath (Milram) als sportliche Leiter verantwortlich für das WM-Team. »Die Moral stimmt, das Selbstvertrauen ist da«, erklärte Milram-Kapitän Zabel vor seiner achten WM.
Für ihn führt der Weg zum Titel nur über Vuelta-Sieger Alexander Winokurow, der im Zeitfahren trotz Kettenschadens Bronze holte. »Er ist für mich der heißeste Favorit. Er hat eine Superform. Er wird im Finale versuchen, eine Entscheidung zu erzwingen.« Wie immer gelten auch die Italiener als hoch gewetteten WM-Spezialisten, die allerdings oft unter Abstimmungsproblemen ihrer Kapitäne litten. Diesmal soll Olympiasieger Paolo Bettini der Chef sein, für den sogar Davide Rebellin (Gerolsteiner) und vielleicht auch Danilo die Luca fahren wollen. »Außerdem sind die Spanier mit Alejandro Valverde unsere Orientierungspunkte«, sagte Zabel. Titelverteidiger Tom Boonen aus Belgien hat Zabel nicht auf der Rechnung, Schumacher schon: »Wenn es zum Sprint kommt, ist Tom vielleicht der heißeste Kandidat«.

Artikel vom 23.09.2006