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Noch mehr Notärzte kassierten


Belgrad (dpa). Der Skandal um Notärzte in Serbien, die Patienten für Provisionen von Bestattern sterben ließen, bleibt nicht auf die Hauptstadt beschränkt. Auch in der Provinz soll es Fälle gegeben haben, berichten serbische Zeitungen. Der Gesundheitsminister hat jetzt allen, die verwickelt sind, mit Entlassung gedroht. 1500 arbeitslose Ärzte in Serbien warteten nur auf einen Job.
Bestatter hätten in Belgrad jede »rechtzeitige« Information über einen neuen Todesfall mit bis zu 300 Euro belohnt, hieß es. Die Ermittlungen hatten nach Hinweisen des inzwischen abgelösten Direktors des Belgrader Notfall-Zentrums begonnen. Er hatte, wie berichtet, zwei Ärzte beschuldigt, durch unterlassene Hilfeleistung den Tod von 49 Patienten verschuldet zu haben, um Bestatter-Provisionen zu kassieren. Die Ärzte bestritten dies. Sie beschuldigten den Ex-Direktor, sie wegen ihrer Gewerkschaftstätigkeit zu verfolgen.

Artikel vom 23.09.2006