23.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine »Blaue Achse« macht
anders Lust auf Lutter

Verborgene Teiche als neue städtische Wasseroasen


Bielefeld (bp). Die Vereine »Pro Grün« und »Pro Lutter« wollen Bielefeld zu mehr Erholung am Wasser verhelfen, und zwar ohne großen finanziellen Aufwand. Denn Bielefeld verfügt über Wasseroasen, die kaum jemand kennt, finden die Vorsitzenden Bruno Peters (Pro Lutter) und Tilmann Rhode-Jüchtern (Pro Grün). Auch, weil sie hinter dichtem Bewuchs (fast) verborgen sind.
Es geht um die drei Stauteiche, die von der Lutter durchflossen werden. Die Teiche, der größte von ihnen mit einer Wasserfläche mindestens »so groß wie zwei Fußballfelder« (Peters), sollen für Spaziergänger, Radfahrer, Skater wieder erlebbar werden.
Die beiden Vereine wollen eng zusammenarbeiten, um neue »Lust auf Lutter« zu machen. Sie wollen Partner gewinnen und das Projekt mit bürgerschaftlichem Engagement umsetzen.
Dazu sei zum einen nötig, die zugewachsenen Ufer gezielt so freizuschneiden, dass es möglich ist, aufs Wasser zu blicken, sagt Martin Enderle, ehemaliger Bielefelder Umweltdezernent und bei »Pro Lutter« engagiert. Zum anderen müsste die so genannte Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Die beiden Vereine haben bereits Ideen entwickelt.
So könnte der Ausschank in der Kleingartenanlage in Höhe des Stauteiches III an der Brückenstraße sich Richtung See orientieren: Von dort aus könnte ein Café, installiert auf einem Holzsteg, der sich bis in den See hineinzöge, bewirtschaftet werden. Auch an den anderen Stauteichen wären Plattformen mit Ruhebänken möglich. Die beiden Vereine denken zum Beispiel an eine Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk (THW). Eine weitere Idee: Mit einem Floß, das an einem über die Wasserfläche gespannten Kabel befestigt ist, könnten Kinder über den Teich zu einem bereits neu angelegten Spielplatz am anderen Ufer übersetzen; möglich wäre auch ein Tretbootverleih, meint Peters: »Der Stauteich ist groß genug.«
Zurzeit wird der Stauteich I an der Walkenmühle trockengelegt und entschlammt; auch die beiden anderen Teiche sollen in den nächsten Jahren an die Reihe kommen. Die Lutter schwemme eben immer wieder Sedimente in die kleinen Seen, sagt Martin Enderle. Deshalb sei eines ausgeschlossen: »Aus den Stauteichen werden niemals Badegewässer.«
Für Regine Schürer ist es wichtig, jetzt die Kommunalpolitiker davon zu überzeugen, dass die Pläne einfach umzusetzen sind: »Eine solche Ýblaue AchseÜ wäre wirklich eine Bereicherung für Bielefeld.«

Artikel vom 23.09.2006