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Neuer starker Mann ist Markus Lufen

SPD-Stadtbezirkskonferenz Brackwede wählt 33-Jährigen zum Stadtverbandsvorsitzenden

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Markus Lufen (33) ist der neue starke Mann des SPD-Stadtverbandes Brackwede. Bei der Stadtbezirkskonferenz im Bezirksamt wurde der hauptberuflich bei den Bielefelder Falken Beschäftigte einstimmig zum Stadtverbandsvorsitzenden gewählt. Er löst Hans-Werner Plaßmann ab, der nach 15 Jahren nicht wieder kandidierte, sich künftig verstärkt auf seine anderen politischen Tätigkeiten konzentrieren möchte.

Zu Markus Lufens Stellvertretern wurden Ute Silbernagel-Grimme und Kadim Uzunyayla gewählt, das Amt des Schatzmeisters bleibt bei Nils Nienaber. Vorausgegangen war den Wahlen ein Vortrag des Vorsitzenden der Bielefelder SPD-Ratsfraktion, Peter Clausen. Unter dem Motto »Perspektiven sozialdemokratischer Kommunalpolitik für Bielefeld« gab er sich (wahl-)kämpferisch. »Vielen Bürgern in unserer Stadt geschieht einfach zu wenig, da kann man Sorgen haben.« Es gebe kein klares Gestaltungskonzept, und auch die Bezirksvertretungen hätten nur eine begrenze Kompetenz.
Dem Oberbürgermeister der Stadt, Eberhard David, warf der SPD-Mann vor, »zwar alles ordnungsgemäß abzuarbeiten, aber keine Gestaltung zu verfolgen.« Die Sozialdemokraten würden deshalb für einen starken Oberbürgermeister kämpfen. »Wir wissen, dass es keine absolute Mehrheit geben wird. Die Perspektive liegt in einem politischen Bündnis.« Die Grünen könnte sich die SPD dabei als möglichen Bündnispartner vorstellen.
Peter Clausen verwies auf »die ungewöhnliche und einmalige« rot-grüne Plattform, die mehr sei, als ein geordnetes Nebeneinander. »Wir kooperieren in vielen Bereichen ohne Druck. An der Plattform vorbei ist in den vergangenen Jahren nichts gelaufen.« Arbeitsmarktpolitik, Bildung und Jugend sowie Stadtentwicklung seien für die SPD Kernpunkte. »Wir müssen ein Profil für den Wirtschaftsstandort Bielefeld entwickeln.« Einen möglichen Sennesee einfach als zu teuer, zu laut und zu kalt abzutun, sei fahrlässig. »Wir müssen so etwas auch als Chance begreifen.«
Dr. Bernd Brunemeier berichtete aus der Arbeit der Bezirksvertretung. »Man kann gegen uns keine Mehrheit schließen«, verwies er auf ein starkes Engagement für Brackwede. Sozialdemokratische Politik folge langfristigen Zielen und Konzepten. Brackwede sei die Heimat von fast 40 000 Bürgern. »Da muss die Infrastruktur stimmen«, mahnte der Kommunalpolitiker ein »konkurrenzfähiges Zentrum« an. »Das ist wichtig innerhalb und außerhalb Bielefelds.« Auch wenn nicht alles sofort gehe: »Wir kämpfen für Brackwede!«

Artikel vom 23.09.2006