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Schneider winkt der Titel

DTM: Martin Tomczyk feiert in Spanien Premierensieg

Barcelona (dpa). Rekord-Champion Bernd Schneider hat einen weiteren Riesenschritt zu seinem fünften Titelgewinn im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) gemacht.

Der Mercedes-Mann baute durch einen zweiten Rang beim spannenden achten Saisonlauf in Barcelona seinen Vorsprung auf den nur neuntplatzierten Audi-Rivalen Tom Kristensen auf 18 Punkte aus und kann beim vorletzten Rennen Mitte Oktober in Le Mans alles klar machen. Dies trübte die Freude im Audi-Lager über Martin Tomczyks ersten Sieg und Heinz-Harald Frentzens dritten Platz bei der DTM-Premiere gestern in Spanien. »Es ist bitter, dass Tom nur Neunter wurde. Aber ich freue trotzdem über meinen Erfolg«, sagte Tomczyk.
Der Rosenheimer gewann auf der Kurzvariante der Grand-Prix-Strecke Circuit de Catalunya nach 171,042 Kilometern in 1:06:07,496 Stunden. Schneider lag nach 58 Runden 2,898 Sekunden zurück, Frentzen 3,469. Erstmals seit fünf Jahren standen bei einem DTM-Rennen drei Deutsche oben.
Vor den beiden Abschlussrennen führt Schneider nun mit 62 Punkten vor Kristensen (44). »Jetzt kann ich die Sache entspannter angehen«, sagte der heimliche Sieger Schneider. »Es war eine Nervenschlacht. Kristensen wusste, dass er gewinnen muss, um im Titelrennen zu bleiben.« Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sprach von »einem wichtigen Schritt in der Meisterschaft. Gejubelt wird aber erst, wenn alles perfekt ist«. Kristensen kommentierte seinen »Nuller« enttäuscht: »Das ist das Schlimmste, was mir in der DTM passiert ist. Jetzt habe ich nur theoretische Chancen.«
Für Tomczyk ging in Barcelona ein Traum in Erfüllung. Der 24-Jährige feierte mit Pole-Position und Premierensieg ein perfektes Wochenende. Fast fünf Jahre lang musste der bereits mit 19 in dieser Serie debütierende Sohn des ADAC-Sportpräsidenten Hermann Tomczyk auf diesen Triumph warten. Im 57. Anlauf klappte es endlich, und der Vater überreichte den Siegerpokal.
Tomczyk und Schneider hätten durch mehrere Fehler in der Schlussphase ihre Erfolge allerdings fast noch verspielt. »Ich hatte große Bremsprobleme«, rechtfertigte sich der Audi-Pilot. »Ein Glück, dass Bernd auch noch patzte.« Routinier Schneider raste bei seiner Verfolgungsjagd in der drittletzten Runde ins Kiesbett.

Artikel vom 25.09.2006