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Fans feiern Asamoah

Schalke schafft 2:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg

Gelsenkirchen (dpa). Auf dem Weg vom Sündenbock zum gefeierten Mann hat Gerald Asamoah sein breitestes Grinsen wiedergefunden und dem FC Schalke 04 zum Sprung in die Spitzengruppe verholfen.
»Das war eine große Ehre, dass mich die Fans so gefeiert haben«, freute sich der Nationalspieler. Eine Woche nach seiner Suspendierung kam der Schalker Stürmer in der Schlussphase wieder ins Team und sorgte mit seiner Vorarbeit zum zweiten Treffer durch Lincoln für den 2:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg. »Das war keine einfache Situation für mich. Ich bin glücklich wieder bei der Mannschaft zu sein«, gestand Asamoah, der wegen kritischer Äußerungen abgestraft worden war.
Rechtzeitig vor dem wichtigen UEFA-Cup-Rückspiel beim AS Nancy am Donnerstag hat sich der Revier-Club somit durch einen sportlichen Befreiungsschlag der internen Probleme zunächst entledigt. »Für uns ist der Alltag schon längst wieder eingekehrt. Aber das war heute ein schöner Tag, weil wir viel Theater hatten«, sagte Trainer Mirko Slomka, der bei den Fans wegen der kurzfristigen Verbannung von Asamoah Sympathieverluste erlitten hat. Erleichtert sei er aber vor allem deshalb, weil die Mannschaft konsequent die Marschroute befolgt und die Trainingsarbeit umgesetzt habe, meinte der Schalker Coach.
Damit hatte Slomka einen wesentlichen Anteil am Erfolg. Nach den öffentlichen Diskussionen über eine offenbar zerstrittene Mannschaft, demonstrierte der Coach mit einer Umstellung nach der Pause auf das 4-4-2-System, dass sein Team durchaus in der Lage ist, eine schwierige Partie in einer angespannten Situation flexibel zu gestalten - und auch zu gewinnen. Elf Minuten nach dem Wechsel gelang Kevin Kuranyi nach Lincolns Freistoß der Führungstreffer, ehe Lincoln (89.) den Schlusspunkt setzte. »Wir haben eine absolut intakte Mannschaft. Das lasse ich mir nicht auseinander reden«, sagte Slomka.
Kapitän Marcelo Bordon glaubt, dass die überstandenen Querelen das Team sogar gestärkt haben. »Die Probleme haben gefördert, dass wir wieder als Mannschaft Charakter gezeigt haben«, befand der Brasilianer. Auch Andreas Müller will den Teamgeist wiederentdeckt haben. »Es wurde ein Bewusstsein dafür geschaffen, wie wichtig es ist, an einem Strang zu ziehen und auch in Zukunft vertrauensvoll miteinander umzugehen«, betonte Schalkes Manager.
Sportlich schweren Zeiten sieht der VfL Wolfsburg entgegen. Die weiterhin sieglosen Niedersachsen stürzen immer tiefer in den Keller. Bis auf den gefährlichen Ex-Schalker Mike Hanke und den fleißigen Cedrick Madiaki, der in der 76. Minute nur den Pfosten traf, hatten die Gäste offensiv wenig zu bieten.

Artikel vom 25.09.2006