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Torjäger
Brdaric zeigt
alte Stärke

Hannovers »Retter«

Hannover (dpa). Zwei Spiele, drei Tore, vier Punkte - Thomas Brdaric findet bei Hannover 96 unter dem neuen Cheftrainer Dieter Hecking zu alter Stärke zurück.
Der frühere Nationalspieler, von Hecking-Vorgänger Peter Neururer auf die Tribüne verbannt, setzte seine Frustbewältigung beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen fort. Sein Ausgleich in der 76. Minute rettete der durch Grippe und Verletzungen arg dezimierten 96-Mannschaft zumindest einen Punkt. Beim 2:1 in Wolfsburg hatte Brdaric doppelt getroffen.
»Das war nicht mein Verdienst. Wenn er das Vertrauen spürt, kann er zehn oder zwölf Tore machen«, kommentierte Hecking die Wiederentdeckung des Torjägers. Bereits Interimscoach Michael Schönberg hatte den Stürmer zurück geholt. Brdaric ließ unter der Woche mächtig Dampf ab. Er kritisierte Neururer als »link und unehrlich«, nahm dafür eine Geldstrafe seines Vereins in Kauf und hielt nach der Partie den Ball flach. »In der ersten Halbzeit hatte Leverkusen zu viel Spielraum. Da haben wir nur reagiert. Nach dem Ausgleich war alles drin. Hätten wir uns cleverer angestellt, wäre auch ein Dreier möglich gewesen«, analysierte Brdaric die dürftige Begegnung.
Die Zuschauer waren angesichts der besonderen Umstände dennoch zufrieden. Beide Teams spielten zum Gedenken an Lara Enke mit Trauerflor. Die Tochter des 96-Torwarts Robert Enke war am vorigen Sonntag im Alter von zwei Jahren gestorben. Enke stand auf eigenem Wunsch im Tor, spielte stark und ließ sich nur durch Sergej Barbarez (37.) überwinden.

Artikel vom 25.09.2006