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Knopf im Ohr für guten Handy-Empfang: Klaus Schaffner.

Beim Planen
schon an die
Details denken

Blick hinter die Stiftsmarkt-Kulissen


Von Elke Wemhöner
und Bernhard Pierel (Fotos)
Schildesche (WB). Wenn heute, 16 Uhr, die Buden, Imbissstände und Fahrgeschäfte zum 21. Stiftsmarkt öffnen, hat Klaus Schaffner, Koordinator der Werbegemeinschaft Schildesche, wieder Zeit zum Luftholen. Seit vergangenen Montag ist er im Dauereinsatz im Schilsker Ortskern. Beim Blick hinter die Kulissen wird deutlich, wieviel Zeit und Kraft die Vorbereitung eines Stadtteilfestes erfordert.
Seit vergangenen Montag steigt die Zahl der Telefonanrufe stetig. Der eine braucht für seinen Imbissstand mehr Strom, der andere will sich vergewissern, ob er zum richtigen Standplatz gerollt ist. »Normales Geschäft« für Schaffner, der überall und nirgends zu finden ist. Es sei wohl etwas hektisch, räumt er ein. Aber die Hauptarbeit liege ja längst hinter ihm.
Die Hauptarbeit ist das, was unter dem Begriff »Genehmigungen« zu fassen ist. Wer auf dem Stiftsmarkt genüsslich seine Pommes frites verzehrt oder am Bierstand ein Bier zischt, wer mit dem Enkel das Riesenrad besteigt oder vor der Bühne steht und die Rockmusik genießt, kann darauf setzen, dass alles von den Aufsichtsbehörden »abgesegnet« ist. Das Gesundheitsamt hat die Fritteuse geprüft, das Umweltamt den Ablauf des Spülwasser angezeigt, das Bauordnungsamt die »Fliegenden Bauten« der Schausteller überprüft und die Standfestigkeit von Bühne und Gourmetzelt abgenommen. Stets auf der Basis der Genehmigungen, die der Veranstalter - Interessen- und Werkgemeinschaft In Schildesche - beantragt hatte.
Grundsätzliches: Da der Stiftsmarkt auf öffentlichen Flächen stattfindet, ist eine Sondernutzungsnehmigung einzuholen (Amt für Verkehr). Der Ausschank alkoholischer Getränke ist nur erlaubt mit einer Gestattung nach dem Gaststättengesetz. Ein Volksfest bedarf einer Genehmigung nach der Gewerbeordnung.
Vorschriften, Auflagen, Anträge - seit dem Frühjahr läuft der Schriftwechsel zwischen Veranstalter und Behörden. Darüber hinaus muss die IWG /Interessen- und Werbegemeinschaft) den Elektriker bestellen, der den Ortskern »verkabelt« und die Schaltkästen aufstellt, den Klempner, der Hydranten und Zu- beziehungsweise Abwasserschläuche bereitstellt. All dies richtet sich wiederum danach, wo welche Fahrgeschäfte, Kirmes- und Imbissstände platziert werden.
»Da muss auch die Mischung stimmen«, sagt Schaffner. Die wiederum basiert auf Erfahrung und der Kunst, Wünsche der Schausteller mit denen des Publikums auf einen Nenner zu bringen. Und schließlich muss in Schildesche darauf geachtet werden, dass die Geschäfte der Einzelhändler zugänglich bleiben. Schließlich öffnen sie am Sonntag, 14 bis 18 Uhr. (Natürlich musste dafür eine Genehmigung eingeholt werden!).
Klaus Schaffner, der seit Donnerstag einen Kopfhörer an sein Handy angeschlossen hat (»Das ist praktischer«), kommt die langjährige Berufserfahrung in der Gastronomie zugute und die Unterstützung seiner Frau Barbara. Schließlich ist mit Schließung der Stände am Sonntagabend ist der Stiftsmarkt für ihn noch nicht zu Ende. Erst ab Mittwoch werde es besser, hofft er. Aber dann muss er noch diverse Rechnungen schreiben; für die Wasseranschlüsse beispielsweise...

Artikel vom 22.09.2006