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Heimlicher Film belastet Arnesen

Englands Fußballverband untersucht Spielertransfers seit 2004


London (dpa). Der mutmaßliche Bestechungsskandal im englischen Profi-Fußball weitet sich aus. Gestern gab es neue Vorwürfe gegen die Bolton Wanderers. Der als Hauptbeschuldigter geltende Trainer Sam Allardyce wehrt sich derweil gegen Bestechungsvorwürfe. Die Spielerberater, die diese Behauptungen in einer BBC-Sendung erhoben hatten, »haben bereits meinem Anwalt schriftlich bestätigt, dass sie gegenüber der BBC gelogen haben«, sagte Allardyce. Ihm wird vorgeworfen, bei der Verpflichtung des israelischen Nationalspielers Idan Tal illegal ein Handgeld von 75 000 Euro eingestrichen zu haben. Das Geld sei über seinen Sohn Craig geflossen. Diese Vorwürfe wurden durch den früheren Berater von Tal gestützt: »Ich habe Idan Tal immer und immer wieder Bolton angeboten«, sagte Ronen Katsav. Erst als Craig Allardyce den Spieler unter seine Fittiche nahm, sei es aber zum Transfer gekommen.
Der FC Middlesbrough fordert unterdessen eine Bestrafung von Chelseas Jugendkoordinator Arnesen. Er war heimlich dabei gefilmt worden, wie er verbotenerweise 220 000 Euro für einen 15 Jahre alten Jugendspieler des FCM bot.
Doch das Schlimmste droht vielleicht noch. Der englische Verband setzte einen unabhängigen Ermittler eingesetzt, der sämtliche Spielertransfers in der Premier League seit Januar 2004 auf Unregelmäßigkeiten untersucht.

Artikel vom 22.09.2006