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Traumhafte
Schlafsofas
entwickelt

Werner & Protte haben Erfolg

Von Hanne Reimer
Lichtenau (WB). Wenn Heiner Werner (55) und Wolfgang Protte (44) auf die vergangenen Jahre zurückblicken, dann können sie sich zufrieden zurücklehnen. Mit ihrem Unternehmen »Traumsofas« haben sie sich im hart umkämpften deutschen Möbelmarkt einen traumhaften Platz gesichert.

Die beiden Geschäftsführer haben dabei eine echte Marktlücke entdeckt: den Direktvertrieb von hochwertigen und auf Kartongröße zerlegbaren Schlafsofas und Relax-Sesseln »made in Germany«.
Etwa 1000 Sofas verlassen pro Jahr die Produktionshalle an der Finkestraße in Lichtenau-Atteln. Kürzlich hat das Unternehmen neue Präsentationsräume eröffnet, die mit einem Kostenaufwand von mehr als 180 000 Euro gebaut wurden.
Heiner Werner wird in Fachkreisen als »Daniel Düsentrieb« der Schlafsofas bezeichnet. Wohl zu Recht, denn seit mehr als 15 Jahren entwickelt der Raumausstattermeister Schlafsofas. Viele der für diese Möbel so typischen Klapptechniken hat er zum Patent angemeldet. Weltweit werden seine Entwicklungen in Sofas eingebaut.
1988 begann Werner mit dem Bau und der Entwicklung der vor allem bei jungen Leuten beliebten Sofas. Die Polsterei, die Heiner Werner 1972 von seinem Vater Heinrich übernommen hatte, wandelte sich Anfang der 1990er Jahre von einem Handwerksbetrieb in eine Entwicklungswerkstatt. »Funktionsmöbel haben mich schon immer fasziniert. Ich wollte einfach etwas anderes machen, als nur Gardinen aufzuhängen«, berichtet Heiner Werner.
Sein Talent, robuste und innovative Schlafsofas zu entwickeln, sprach sich schnell herum. Große Möbelproduzenten engagierten ihn als freiberuflichen Entwickler. Daneben produzierte er auch eigene Sofas in seiner mittlerweile deutlich vergrößerten Werkstatt.
Mitte der 1990er Jahre entdeckte der findige Handwerker ein anderes Geschäftsfeld, mit dem sich Geld verdienen ließ: die Produktion von Polsterdaunenkissen für hochwertige Polstermöbel. Das Kissen-Geschäft lief so gut, dass in seinem Unternehmen bald keine Sofas mehr gebaut wurden. Anfang 2003 beteiligte sich mit Wolfgang Protte ein sehr erfahrener Polsterprofi am Unternehmen. Sie tüftelten nun zu zweit an immer neuen Verwandlungspolstermöbeln.
Einen gravierenden Umbruch erlebte die Firma Werner mit der EU-Osterweiterung. Kunden, die seine hochwertigen Kissen kauften, verabschiedeten sich nach und nach. Viele Polstermöbelhersteller verlagerten ihre Produktionsstätten in Billiglohnländer. Vor allem in Polen konnten die Produkte billiger hergestellt werden. Das Attelner Unternehmen stand vor dem Ende.
In dieser kritischen Phase erinnerten sich die beiden Raumausstattermeister an ihre alten Stärken. Sie steckten ihre ganze Erfahrung, Ideen und Entwicklungen in eine neue Sofakollektion. Mit den »Traumsofas« retteten sie die Firma und sicherten knapp zwei Dutzend Arbeitsplätze in der Region.
Die neuen Sofa- und Sesselmodelle überzeugten die Kunden durch aufwändiges Design und Funktionalität. »Wir sind anders als die Masse«, sagt Heiner Werner selbstbewusst. Auch auf Sonderwünsche könne man eingehen: Alle Sofas seien in fast 100 unterschiedlichen Stoffen lieferbar. Und das zu bezahlbaren Preisen. Möglich werde das, ebenso wie die kurzen Lieferzeiten von zehn bis 14 Tagen, durch die komplette Ausschaltung des Zwischenhandels. Vertrieben werden die »Traumsofas«, die, so Werner, »im Möbelhaus das Doppelte kosten würden«, fast ausschließlich über das Internet. Vertriebspartner ist die DHL.

Artikel vom 28.09.2006